Das Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg sei eine Periode auf die “die Österreicher nicht stolz sein sollten”, erinnerte Lador-Fresher bei einem Get-together in ihrer Residenz an die politisch problematische Zeit bis Mitte der Fünfzigerjahre.
Kein Kontakt mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache erwünscht
Auf die FPÖ, deren Parteichef Heinz-Christian Strache diese Woche eine Good-will-Tour nach Israel startete, ist das Land nach wie vor nicht gut zu sprechen. Als Folge der Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen in Österreich hatte Israel von 2000 bis 2004 seinen Botschafter aus Wien abgezogen. Auch jetzt wollen das israelische Außenministerium und der Staat Israel selbst keinen offiziellen Kontakt mit ihm. “Wir haben Strache nicht eingeladen und keinen Dialog mit ihm”, hatte ein Ministeriumssprecher zur APA gesagt. Strache sei “privat” in Israel – vermutlich auf Einladung der rechtsgerichteten Regierungspartei von Premier Benjamin Netanyahu. Die Israelische Botschaft in Wien hat sich nun laut Lador-Fresher vier Ziele gesetzt. Sie will die kulturellen Beziehungen vertiefen und dabei etwa in den Bereichen “Modern Dance” und Literatur ansetzen. Mit diplomatischen Aktivitäten sollen künftig auch verstärkt junge Österreicher und Israelis angesprochen werden, sagte die Botschafterin und verwies dabei beispielsweise auf Ferienarbeitsaufenthalte (Working-Holiday-Programm). Eine entsprechende Vereinbarung würde sie gerne unterzeichnen.
Israel nicht nur auf “S-Wort” reduzieren
Israel möchte weiters vermitteln, “welches Dilemma im Nahen Osten herrscht”, umriss die Diplomatin die politische Zielsetzung der Botschaft. “Israel ist viel mehr als das S-Wort”, betonte die Botschafterin in Anspielung auf israelische Siedlungen in besetzten Gebieten. Ein weiterer Ansatzpunkt für die Vertiefung der Verbindungen zwischen Israel und Österreich seien Geschäftsbeziehungen: “Über diesen Weg wollen wir Leute zusammenbringen”, sagte Lador-Fresher. Die Botschafterin unterstrich dabei die Hightech-Kompetenzen ihres Landes und bezeichnete Israel auch als “Start-up-Country”.
(APA/Red.)