Islamischer Friedhof als Beispiel für gelebtes Miteinander
Die Initiative für einen islamischen Friedhof lief 2003 an. Aufbauend auf einer 2004 veröffentlichten Studie erarbeitete eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe ein Empfehlungspapier, das als Grundlage für die Errichtung diente. Ergebnis des mehrjährigen konstruktiven Entwicklungsprozesses ist der im Frühjahr dieses Jahres fertig gestellte neue islamische Friedhof. Entstanden sind fünf Grabfelder mit rund 700 Gräbern. Außerdem gibt es einen Waschraum für die rituelle Waschung, einen überdachten Bereich für die Verabschiedung der Toten und einen kleinen Gebetsraum. Die Kosten für die Anlage samt Außenbauten belaufen sich auf 2,3 Millionen Euro.
“Unseren Bürgerinnen und Bürgern islamischen Glaubens, von denen viele über Jahrzehnte im Land leben bzw. die hier zur Welt gekommen sind, steht nun die Möglichkeit offen, sich vor Ort in Vorarlberger Erde nach islamischem Ritual bestatten zu lassen”, sagte der Landeshauptmann und verwies dabei auf das Ende April 2010 von allen im Landtag vertretenen politischen Parteien verabschiedete Integrationsleitbild des Landes, in das sich auch der neue Friedhof gut einfügt. “Grundrechte und Grundwerte sichern und Vielfalt leben sowie Herausforderungen annehmen und Potentiale entfalten – das sind zwei Ziele im Leitbild, die im Friedhofsprozess ausgezeichnet verwirklicht wurden”, erläuterte Wallner und dankte den Projektpartnern: “Ich danke dem Gemeindeverband, der Gemeinde Altach mit Bürgermeister Gottfried Brändle, den Vertretern der Islamischen Gemeinschaften, der Katholischen Kirche Vorarlbergs, der von Beginn an den Friedhofsprozess begleitenden Projektstelle für Zuwanderung und Integration “okay.zusammen leben” sowie allen anderen beteiligten Akteuren, die sich engagiert eingebracht haben, ganz herzlich”.
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OTS0046 2012-06-02/14:00