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Iranische Atomorganisation: Besser im Atomabkommen bleiben

Der AEOI-Sprecher rät, an der Unterstützung der EU festzuhalten
Der AEOI-Sprecher rät, an der Unterstützung der EU festzuhalten ©APA (AFP)
Die Iranische Atomorganisation (AEOI) hat dem Iran empfohlen, im Wiener Atomabkommen von 2015 zu bleiben. Nach dem einseitigen Ausstieg der USA aus dem Deal sei die EU politisch und wirtschaftlich auf der Seite des Iran, sagte AEOI-Sprecher Behrouz Kamalvandi am Montag.

Mit einem Ausstieg würde der Iran diese Unterstützung verlieren. “Daher wäre es für uns besser, im Atomabkommen zu bleiben als nicht zu bleiben”, sagte der Sprecher in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ISNA.

Wirtschaftliche Vorteile als Gegenleistung

Die fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschland hatten im Juli 2015 das Abkommen mit dem Iran ausgehandelt. Die Vereinbarung sieht vor, dass der Iran sein Atomprogramm massiv zurückfährt und streng überwachen lässt. So soll die Islamische Republik am Bau einer Atomwaffe gehindert werden. Im Gegenzug wurden die Sanktionen aufgehoben und Teheran der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen versprochen.

Atomdeal steht auf der Kippe

Seit US-Präsident Donald Trump Anfang Mai aus dem Vertrag ausgestiegen ist und neue US-Sanktionen gegen den Iran verhängt hat, steht der Atomdeal auf der Kippe. Der Iran betont, dass er nur dann an dem Abkommen festhalten werde, wenn er, wie im Vertrag vorgesehen, wirtschaftlich davon profitiere. Die neuen US-Sanktionen, die seit vergangener Woche in Kraft sind, haben außerdem zu einer akuten Wirtschaftskrise in dem Land geführt.

Iraner fordern Wiederaufnahme des Nuklearprogramms

Die Regierung von Präsident Hassan Rouhani will zumindest bis November diesen Jahres abwarten, ob sie in dem Deal bleibt. Die Hardliner im Iran sind für einen Ausstieg aus dem Abkommen als klare Antwort auf “Trumps brutale Machtpolitik”. Außerdem fordern sie, dass das iranische Nuklearprogramm – besonders die Urananreicherung – ohne die Limitierung in dem Abkommen wieder aufgenommen wird.

(APA/dpa)

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