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Irakisch-syrischen Schlepperbande: 24 Mitglieder festgenommen

24 Mitglieder einer irakisch-syrischen Schlepperbande festgenommen
24 Mitglieder einer irakisch-syrischen Schlepperbande festgenommen ©APA (Sujet)
Erfolg für die heimische Exekutive: Bereits seit Frühling des vergangenen Jahres hat die österreichische Polizei länderübergreifend gegen eine irakisch-syrische Schlepperorganisation ermittelt.

Bis dato wurden 62 Mitglieder identifiziert, 24 Personen davon wurden festgenommen, berichtete das Bundeskriminalamt (BK) am Montag. Die Gruppe steht im Verdacht, rund 1.000 Personen geschleppt zu haben.

Wiener Polizei ermittelte mit internationalen Kollegen

Neben dem BK beteiligten sich das Landeskriminalamt (LKA) Wien, die deutsche Bundespolizei, die slowenische Kriminalpolizei und die Squadra Mobile Bozen an den Ermittlungen. Die kriminelle Organisation hatte Schleppungen von irakischen, syrischen und türkischen Staatsangehörigen nach Österreich und Deutschland organisiert.

Aussagen von geschleppten Personen führten die Ermittler auf die Spur der Bande, woraufhin Beamte des BK erste Festnahmen in Österreich durchführten. Die Auswertung der dabei sichergestellten Mobiltelefone lieferten Beweise, dass die festgenommenen Mitglieder der Organisation Kontakte zu einem weitverzweigten, europaweiten Schleppernetzwerk unterhielten. Insgesamt wurden so 62 Mitglieder im In- und Ausland identifiziert und dem Netzwerk eindeutig zugeordnet. Nach der Auswertung des umfangreichen Beweismaterials wurden europaweit 24 Personen festgenommen, davon 17 in Österreich, je drei in Deutschland und Slowenien und eine Person in Italien.

Diese Route wählten die Schlepper

Die geschleppten Migranten sind von ihren Heimatländern aus über die Türkei auf unterschiedlichen Routen – meist über Serbien und Bulgarien – nach Ungarn oder Kroatien transportiert worden. Die in Österreich ausgeforschten Mitglieder der Schleppergruppe organisierten die Abholung der illegal Einreisenden von Ungarn oder Kroatien und brachten sie anschließend über Österreich nach Deutschland.

Die Organisation führte laut BK mindestens 80 Schleppungen nach Österreich und Deutschland durch. Dabei wurden rund 1.000 Personen aus dem Irak, Syrien und der Türkei transportiert. Für die Schleppung einer Person bis nach Österreich verlangte die Bande einen Betrag von 4.000 Euro, für die Teiletappe von Ungarn nach Deutschland etwa 1.200 Euro. Wie viele Mitglieder das kriminelle Netzwerk insgesamt hat, wie viele Schleppungen tatsächlich geplant bzw. durchgeführt worden sind und wie viel Geld die Bande dadurch eingenommen hat, bleibt Gegenstand der Ermittlungen.

(apa/red)

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