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Internationaler Händewasch-Tag: So kämpft man mit Wasser und Seife gegen Infektionen

Hände waschen: Wie es geht und was nichts nützt
Hände waschen: Wie es geht und was nichts nützt ©Pixabay (Sujet)
Wir tun es (hoffentlich) viele Male am Tag: Händewaschen. Den Kontakt mit Bakterien und Viren kann man zwar nicht vermeiden, doch immerhin wesentlich reduzieren. Darauf machte die MedUni Wien anlässlich des Internationalen Tag des Händewaschens am Sonntag (15. Oktober) aufmerksam.

Immer noch nehmen zu viele Menschen leichtfertig in Kauf, wegen unzureichender Hygienemaßnahmen schwerwiegend zu erkranken. Grippeviren etwa überleben rund 48 Stunden auf Oberflächen.

80 Prozent aller Infektionskrankheiten werden über die Hände übertragen

Florian Thalhammer von der Klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin der MedUni Wien schätzt, dass bis zu 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen werden: “Ein gutes Beispiel sind Erkältungskrankheiten wie Schnupfen oder Grippe. Händewaschen verringert die Gefahr massiv, da die Keimzahl um mehr als 99 Prozent reduziert werden kann”, wurde der Experte für Infektiologie und Internist am Freitag in einer Aussendung der MedUni zitiert. Rhinoviren etwa lassen sich zu 65 Prozent an den Händen nachweisen, zu 50 Prozent im Nasensekret und zu 39 Prozent im Speichel.

Händewaschen: So macht man es richtig

Am besten sei es, die Hände regelmäßig zu waschen: wenn man nach Hause kommt, vor dem Kochen und Essen sowie nach dem Toilettengang. Um Keime zu minimieren, genügt es nicht, die Hände einmal kurz abzuspülen. Thalhammer: “Man hält sie unter das fließende Wasser und seift anschließend die Handinnenflächen, Handrücken, die Fingerspitzen und auch die Fingerzwischenräume sowie die Fingernägel gründlich ein. Für das gründliche Händewaschen nicht stark verschmutzter Hände benötigt man 20 bis 30 Sekunden.” Menschen, die bereits krank sind, sollten sich noch öfter die Hände waschen, damit sie ihre Mitmenschen nicht anstecken.

Nicht ohne Seife – und zwar besser flüssig als fest

Seife gehört dazu, weil sie die Oberflächenspannung von Wasser senkt, das so besser in Kontakt mit den Schmutzpartikeln kommt. Überflüssig seien handelsübliche antibakteriell wirksame Seifen, da sie Keime nicht besser entfernen als normale Seifen. Thalhammer rät zu Flüssigseifen: “Da der Säureschutzmantel unserer Haut eine natürliche Barrierefunktion gegen Krankheitserreger darstellt, sind pH-neutrale Seifen zu bevorzugen. Flüssigseifen sind hygienischer als die klassischen Seifenstücke.” Die Temperatur des Wassers spielt dabei übrigens keine Rolle.

Sinnvoll sei es, die nassen Hände gründlich zu trocknen, da Keime im feuchten Milieu besser überleben können. Dafür sollte man nur das eigene Handtuch verwenden oder ein Wegwerfhandtuch, das man mit niemand anderem teilt. Im Haushalt verwendete Desinfektionsmittel können die Anzahl der Keime zwar reduzieren, ersparen das Händewaschen allerdings nicht.

Video zum richtigen Händewaschen

Wie man die Hände richtig wäscht, zeigt ein Video der MedUni Wien:

(apa/red)

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