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International agierende Tätergruppe mit großen Suchtmittel-Mengen ausgeforscht

Operation Dryer war mit der Suchtmittelbekämpfung erfolgreich.
Operation Dryer war mit der Suchtmittelbekämpfung erfolgreich. ©Guardia Civil
Durch ein gemeinsames Einschreiten im März 2018 in Österreich und Spanien haben die Polizisten in Österreich einen 39-jährigen Beschuldigten aus dem Bezirk Korneuburg und sieben Beschuldigte in Spanien verhaftet und große Mengen an Suchtmittel und NPS-Substanzen sowie Bargeld, Kryptowährungen, Bankkonten und Immobilien sichergestellt.
International agierende Tätergruppe ausgeforscht

Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LKA NÖ), Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, haben in Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbereichen Wirtschaftskriminalität und IT-Beweissicherung des LKA NÖ, sowie Ermittlern der Europol, des Bundeskriminalamtes (BK) und der Guardia Civil (Spanische Polizeibehörde) eine weltweit international agierende mutmaßliche Tätergruppe ausgeforscht, die Suchtmittelhandel, NPS-Handel (Neue psychoaktive Substanzen) und Geldwäsche betrieben haben soll.

Beamte des LKA NÖ führen seit Sommer 2017 Erhebungen in dieser Strafsache gemeinsam mit den spanischen Ermittlungsbehörden und Europol. Auch das BK war intensiv in die Ermittlungen eingebunden und unterstützte bei den Observationen, der Festnahme und weiteren kriminalpolizeilichen Maßnahmen. Die kriminelle Organisation war seit dem Jahr 2012 aktiv.

Web-Shop für Suchtmittel

Die Polizisten forschten verschiedene Web-Shops im Internet aus, die sich mit weltweiten, umfangreichen Handel von Suchtmittel und NPS-Substanzen befassten. Diese Web-Shops sollen von mehreren Beschuldigten, die in Spanien aufhältig sind, betrieben worden sein. Es wurden verschiedene Firmen in Spanien gegründet um die Geldbeträge einzuzahlen und die Finanzen abzuwickeln. Ein Teil des Geldes soll dann anschließend an eine Firma in Österreich geflossen sein, die vom österreichischen Beschuldigten gegründet wurde.

Der österreichische Beschuldigte soll die Web-Shops betreut und administriert haben. Die spanischen Beschuldigten sollen die Bestellungen in den Web-Shops abgearbeitet, Suchtmittel und NPS-Substanzen in verschiedenen Wohnungen/Häusern in Spanien abgepackt und weltweit versendet haben. Weiters wurden die Geldflüsse zwischen den verschiedenen Firmen in Spanien und Österreich durch den österreichischen sowie den spanischen mutmaßlichen Haupttäter durch Legung von Scheinrechnungen udgl. durchgeführt.

Suchtmittelhandel im Internet

Die Suchtmittel und NPS-Substanzen sollen teilweise aus asiatischen Staaten sowie aus Laboren in den Niederlanden bezogen und nach Spanien in Großmengen geliefert worden sein. In Spanien – im Bereich Grenada und Valencia – soll dann die weitere Verarbeitung sowie Versendung an die Endkunden weltweit durchgeführt worden sein. Die Lieferung an die Endkunden erfolgte in mehr als 100 Länder weltweit.

Polizisten beider Länder machten bei Hausdurchsuchungen zahlreiche Sicherstellungen:

  • ca. 112 Kilogramm verschiedenster Suchtmittel und  NPS-Substanzen (über 100 verschiedener Substanzen) in Marktwert von ca. 12.000.000,– Euro in Spanien
  • ca. 788.000 LSD und NPS-Dosen in Spanien (laut spanischen Behörden größte Sicherstellung in Europa)
  • ca. 700.000,– Euro Bargeld in Österreich und Spanien
  • 3 Immobilien in Spanien im Wert von ca. 1.000.000,– Euro
  • ca. 2.000.000,– Euro auf verschiedenen Konten (großteils in Österreich, aber auch in Spanien)
  • ca. 4.500.000,– Euro in verschiedenen Kryptowährungen (Bitcoin, Lumen, Iota); Laut den spanischen Behörden ist dies die größte Sicherstellung in Europa. Der Großteil der Sicherstellungen erfolgte in Österreich.
  • 10 verschiedene PKW, davon 1 in Österreich und 9 in Spanien

Abwicklung mit Kryptowährungen

Die von der kriminellen Organisation aufgebauten Web-Shops wurden durch die spanischen Behörden gesperrt. Da zur Verschleierung der Geldflüsse von den Beschuldigten in Spanien und Österreich eine Vielzahl von verschiedenen Firmen gegründet wurden, um damit den Anschein von „Legalität“ vorzutäuschen, sowie durch den Umstand, dass ein großer Teil der Geldflüsse mittels Kryptowährungen abgewickelt wurde, waren die Ermittlungen äußerst umfangreich und gestalteten sich schwierig und langwierig.

Nur durch die äußerst gute und unbürokratische Zusammenarbeit mit den verschiedensten Dienststellen in Österreich sowie mit verschiedensten Ermittlungs- und Analysedienststellen in Spanien und mit Unterstützung von Europol sowie weiteren Polizeibehörden im Ausland (USA, Deutschland, Großbritannien) war es möglich, diese kriminelle Organisation aufzudecken. Sämtliche Beschuldigte wurden den zuständigen Staatsanwaltschaften in Spanien sowie der zuständigen Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt.

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