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Intelligenz ist krebserregend

Wissenschaftliche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen dem Bildungsgrad und dem Risiko, an einem Gerhirntumor zu erkranken.
Wissenschaftliche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen dem Bildungsgrad und dem Risiko, an einem Gerhirntumor zu erkranken. ©Archiv: AP/Sergey Ponomarev
Hochschulabsolventen erkranken häufiger an Gehirntumoren als Menschen mit geringer Schulbildung. Zu diesem unerwarteten Befund kommt ein internationales Forscherteam in einer Studie, die das Fachblatt "Journal of Epidemiology" am Dienstag veröffentlichte.

Es handle sich um ein “überraschendes Ergebnis, das nicht einfach zu erklären ist”, sagte der Hauptautor der Studie, Amal Khanolkar vom Londoner Institute of Child Care. Die Wissenschafter fanden heraus, dass das Hirntumor-Risiko bei Menschen mit mindestens dreijähriger Universitätsbildung 19 Prozent über dem Risiko jener Menschen liegt, die bereits nach neun Jahren die Schule verlassen haben. Bei Frauen liegt das Risiko sogar um 23 Prozent höher.

Erhöhtes Risiko bei Akademikern

Für die Studie werteten die Forscher die Krankenakten von 4,3 Millionen Menschen in Schweden aus den Jahren zwischen 1993 und 2011 aus. Sie konzentrierten sich dabei auf drei unterschiedliche Arten von Hirntumoren und den Bildungsstand der betroffenen Patienten.

Bei allen drei untersuchten Tumorarten lag das Erkrankungsrisiko bei Akademikern höher als bei Patienten mit geringerer Bildung. Am ausgeprägtesten war dieser Zusammenhang bei den besonders gefährlichen Gliom-Tumoren, die meist zum Tod führen.

Keine Erklärung für Zusammenhang

Eine Erklärung für diesen Zusammenhang lieferten die Forscher nicht. Möglich seien Umweltfaktoren oder Lebenswandel der Patienten, was aber nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchung gewesen sei, sagte Khanolkar.

Die Wahrscheinlichkeit, an einem der gefürchteten Gliom-Tumore zu erkranken, ist ohnehin gering – ungeachtet des Bildungsstands. Bei Menschen mit geringerer Bildung dokumentierten die Wissenschafter fünf Fälle pro 3.000 Menschen. Bei Akademikern waren es sechs pro 3.000.

(APA/AFP)

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