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Integrationspaket für Asylwerber: Kurz und Duzdar zufrieden

Minister Kurz und Staatssekretärin Duzdar zeigen sich zufrieden
Minister Kurz und Staatssekretärin Duzdar zeigen sich zufrieden ©APA/GEORG HOCHMUTH
Sowohl Sebastian Kurz in seiner Funktion als Integrationsminister als auch Staatssekretärin Muna Duzdar zeigen sich hinsichtlich der Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge zufrieden.

Duzdar hofft über die Maßnahmen auf eine stärkere Einbindung der Asylwerber in die Gesellschaft, Kurz sieht durch das Schaffen von Möglichkeiten für gemeinnützige Arbeit eine Hilfestellung,  damit sie “ihren Beitrag für Österreich” leisten können.

Arbeitsmarktlage für Arbeitserlaubnis zu prekär

Eine unlängst von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) angedachte Arbeitserlaubnis für Asylwerber wird so nicht kommen, hielt Kurz fest. Die Arbeitsmarktlage sei schon für anerkannte Flüchtlinge schwierig genug. Laut dem Integrationsminister soll ein Kriterienkatalog erstellt werden, “in welchen Bereichen” gemeinnützige Arbeitsmöglichkeiten für Asylwerber bestehen. Er ist der Ansicht, dass auch NGOs von solchen Einsätzen profitieren können. Kurz kündigte weiters den Ausbau von Sprach- und Wertekursen an.

Einsatz in Stadtbibliotheken oder Wanderwegen

Duzdar war froh, dass man das Paket binnen zwei Wochen vorlegen konnte, dies zeige auch, dass die Regierungsarbeit funktioniere. Die strich den hohen Stellenwert von Integration von Anfang an hervor. Gemeinnützige Tätigkeiten für Asylwerber auf Gemeindeebene würden diese auch sozial in die lokale Umgebung einbinden. Als Einsatzbeispiele nannte sie etwa Stadtbibliotheken oder bei die Wartung von Wanderwegen. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) erhofft sich, dass die neuen Maßnahmen den “Tagesablauf von Asylwerbern besser strukturieren”. Es gelte zu vermeiden, dass diese beschäftigungslos den Tag verbringen – “das ist nicht ihre Verantwortung, das geht auch an uns”. Da aber in vielen Bereichen ohnehin schon einiges passiert sei, sollen nun “best practice-Modelle” gesammelt werden.

Elf Punkte Integrationspaket mit Schwerpunkt Beschäftigung

Das insgesamt elf Punkte starke Integrationspaket der Regierung legt einen Schwerpunkt auf die Beschäftigung von Flüchtlingen. So soll ein Katalog über jene Leistungen erstellt werden, die Asylwerber als Hilfs- und Unterstützungstätigkeiten für Gebietskörperschaften und im Rahmen ihrer eigenen Unterbringung erfüllen können.Wien. Neben Bund, Ländern und Kommunen wird nun auch Gesellschaften im Alleineigentum der Gemeinde, die nicht am freien Markt tätig sind, die Möglichkeit eröffnet, Asylwerber für die im Katalog angeführten Leistungen heranzuziehen. “Verfassungsrechtlich verankerte Werte” sollen für Personen, die in Landesbetreuung untergebracht sind, über die Arbeit mit Freiwilligen “erleb- und erlernbar” werden. Auf Basis bereits bestehender Programme wird ein entsprechendes Modell entwickelt.

Sprachförderung und kreative digitale Strategien

Was die Sprachförderung angeht, haben sich Innen-, Sozial- und Außenministerium darauf verständigt, in abgestimmter Vorgehensweise zusätzliche Deutschkurse für die Niveaus Alpha(betisierung) bis A2 zu schaffen. Im Zuge dieses Projektes soll nun auch die Vermittlung von berufssprachlichen Kenntnissen bedarfsgerecht gefördert und ausgeweitet werden. Dafür werden von den drei Ressorts zusätzlich 51,25 Mio. Euro investiert. Freiwillige, die sich ehrenamtlich beim Deutschunterricht für Flüchtlinge engagieren, sollen durch Materialien und Informationsveranstaltungen unterstützt werden. Gesucht werden “kreative digitale Strategien”, um mit Beteiligungsmöglichkeiten bestehende Freiwilligenplattformen zu vernetzen und die Vermittlung von Patenschaften für Deutschkurse und Orientierung- und Wertevermittlung, sowie Freizeitangebote für Menschen mit Fluchthintergrund zu ermöglichen.

Werte- und Orientierungskurse

Die Werte- und Orientierungskurse des Integrationsfonds werden “nach Maßgabe der Möglichkeiten” den zum Verfahren zugelassenen Asylwerbern zugänglich gemacht. Die Inhalte dieser Kurse sollen auf Perspektive in Deutschkurse für Flüchtlinge einfließen. Im Rahmen einer Studie soll die schulische und berufliche Qualifikation der Asylsuchenden aus den wichtigsten Herkunftsstaaten an Hand einer repräsentativen Auswahl erhoben und statistisch ausgewertet werden.

(APA/Red.)

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