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Indonesien: Flugzeugsuche ausgeweitet

Vier Tage nach dem Verschwinden der Boeing 737 mit über 100 Menschen an Bord haben die Behörden hunderte Kilometer vom vermuteten Absturzort entfernt eine neue Suche eingeleitet.

Die Radarkontrolle am Zielort Manado auf der nördlichen Insel Sulawesi habe ein automatisches Signal der Unglücksmaschine empfangen, deshalb werde das fragliche Gebiet gut hundert Kilometer südlich der Stadt abgesucht, teilten die Behörden am Freitag mit.

Gleichzeitig durchstreiften Retter weiter das etwa 750 Kilometer weiter südwestlich gelegene Dschungelgebiet, über dem die verschollene Maschine am Montag ihre Notsignale abgesandt hatte. Eine Woche nach dem Fährunglück vor Java wurde die Suche nach Überlebenden bis Bali ausgedehnt.

Die Radarkontrolle in Manado im äußerten Nordosten Sulawesis, wohin die Boeing von Surabaya auf Java unterwegs war, hatte deren Ortungssignal bereits am Tag des Verschwinden der Maschine empfangen. Bekannt wurde dies allerdings erst am Donnerstag, wie der Sprecher der Sucheinheiten, Eddy Suyanto, ohne weitere Erklärung in einem Zeitungsinterview sagte. Eine zweite Suchaktion sei deshalb in der Nähe der Ortschaft Nuangan an der Ostküste Sulawesis eingeleitet worden.

Ungeachtet dessen durchstreiften Soldaten, Polizisten und freiwillige Helfer hunderte Kilometer entfernt weiter das unwegsame Gelände um die Stadt Majene. Dabei baten die Helfer mit der rituellen Schlachtung eines Bullen und der Anrufung eines Schamanen um göttlichen Beistand. Boote suchten den Küstenabschnitt nach Wrackteilen ab.

Vor der Insel Java wurden eine Woche nach dem Untergang einer Fähre nach der Entdeckung weiterer Überlebender die Suche ausgeweitet. 15 Passagiere der gesunkenen „Senopati“ wurden von einem Marineschiff vor der Küste der kleinen Insel Kangean aufgelesen und am Freitag nach Surabaya gebracht. Einige von ihnen litten unter Schock und müssten nach der langen Zeit auf offenem Meer wegen Dehydrierung behandelt werden, sagte eine Krankenhaussprecherin.

Ein Überlebender erzählte dem Radiosender ElShinta, die Gruppe habe tagelang auf einem überfüllten Rettungsboot auf Hilfe gewartet und nur Regenwasser getrunken. Ein fünfjähriger Junge sei nur drei Stunden vor Ankunft der Marine von einer großen Welle ins Meer gespült worden. Er habe ihm leider nicht helfen können, klagte der Mann. Auch die Eltern des Kindes hätten nicht überlebt, sie seien bereits vor dem Buben ertrunken.

Die Fähre war am Freitag vor einer Woche bei der Überfahrt von Kumai auf der Insel Borneo nach Semarang auf Java mit etwa 600 Menschen an Bord verunglückt. Etwa 235 Überlebende wurden von Schlauchbooten, aus dem Wasser, von Ölförderanlagen oder kleinen Inseln in der Javasee gerettet. Weitere Überlebende wurden gesichtet, konnten aber wegen des stürmischen Wetters und des hohen Seegangs zunächst nicht geborgen werden. Die Suchaktion wurde über die in Indonesien eigentlich geltende Frist von sieben Tagen hinaus erweitert und bis nach Bali hunderte Kilometer von der Unglücksstelle entfernt ausgedehnt.

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