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In Arktis und Antarktis 235 gleiche Tierarten

Eine Distanz von über 13.000 Kilometern. Trotzdem: Für viele Meerestiere ist das offenbar kein unüberwindliches Hindernis. Wie sonst ist zu erklären, dass 235 Tierarten in beiden Lebensräumen vorkommen?

Laut dem internationalen Konsortium von Meeresbiologen “Census of Marine Life” fanden die Wissenschafter in den eisigen Ozeanen von Arktis und Antarktis bisher 235 idente Tierarten – und dabei bei weitem nicht nur bekannte Marathon-Schwimmer wie Grauwale oder Vögel. Gleichzeitig diagnostizieren die Forscher einen Rückzug der Pol-bewohnenden Meerestiere aufgrund des globalen Temperaturanstieges.

Unter den gemeinsamen Arten der beiden Polarmeere finden sich auch Würmer und sogenannte Flügelschnecken (Pteropoda). Fraglich ist bisher, wie die Spezies über die Distanzen zwischen den Polen Kontakt halten. Allgemein gehen Evolutionsforscher davon aus, dass getrenntlebende Populationen einer Art sich langsam aber sicher auseinanderentwickeln und schließlich zwei neue Arten bilden. Nur ein gegenseitiger genetischer Austausch kann eine derartige Entwicklung stoppen.

Generell seien die polaren Meere alles andere als Wüsten. Ganz im Gegenteil, wie die Forschungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte zeigen beherbergen sie sogar eine erstaunliche Menge an Lebewesen und auch eine große Vielfalt. Selbst die Meeresböden sind reich besiedelt. In der Antarktis registrierten die Wissenschafter bisher 7.500 und in der Arktis 5.500 Arten.

Die Forscher des “Census of Marine Life”-Netzwerkes haben weiters festgestellt, dass sich besonders an niedrige Temperaturen angepasste Arten in Richtung der Pole zurückziehen. Als Ursache vermuten die Wissenschafter die globale Erhöhung der Temperaturen, die sich bekanntermaßen auch auf die Pole auswirkt.

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