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Immobilienpreise stark gestiegen - am massivsten in Wien, NÖ und Tirol

Der massivste Preisanstieg seit 2010 geschah u.a. in Wien.
Der massivste Preisanstieg seit 2010 geschah u.a. in Wien. ©dpa (Sujet)
In den vergangenen Jahren hat sich der Wohnraum erheblich verteuert. Zwischen den Jahren 2010 und 2015 kletterten die Preise für Wohnungen um rund 20 Prozent. Im Schnitt waren für eine Eigentumswohnung mit 80 Quadratmetern zuletzt 321.000 Euro zu zahlen - also um über 60.000 Euro mehr als noch fünf Jahre zuvor.

Die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen stiegen im selben Zeitraum um 55.000 Euro auf durchschnittlich 244.000 Euro, wie aus der Auswertung des Internetportals Immobilienscout24 hervorgeht. Die angebotenen Objekte waren der Immo-Plattform zufolge im Schnitt kleiner als nachgefragt – die meisten Käufer waren eigentlich im Schnitt auf der Suche nach einer 90 Quadratmeter großen Wohnung.

Stärkster Preisanstieg bei Wohnungen im Osten und Tirol

Den stärksten Preisanstieg bei gebrauchten Wohnungen gab es seit 2010 in Wien, Tirol (beide plus 34 Prozent) und Niederösterreich (plus 33 Prozent). “Der Kauf einer Eigentumswohnung in Salzburg, Tirol oder Wien im Jahr 2010 war ein lohnendes Investment – wir sehen hier eine positive Wertentwicklung von 40.000 bis 80.000 Euro vor Steuern”, so der InnobilienScout24-Geschäftsführer in Österreich, Patrick Schenner.

Am wenigsten, aber immer noch um rund ein Fünftel, nach oben entwickelten sich die Preise für gebrauchte Wohnungen in den vergangenen fünf Jahren in Kärnten (plus 19 Prozent), der Steiermark (plus 20 Prozent) und Vorarlberg (plus 23 Prozent).

Höchster Quadratmeterpreis in Wien

Die höchsten Preise für gebrauchte Objekte waren 2015 im Schnitt in Wien zu bezahlen – der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag bei 3.414 Euro. Dahinter folgten Tirol (3.113 Euro) und Salzburg (3.000 Euro). Am billigsten waren die Immobilien im Burgenland mit im Schnitt 1.357 Euro pro Quadratmeter. Und das obwohl die Preise in diesem Bundesland in den vergangenen fünf Jahren um 26 Prozent spürbar zulegten.

Der Trend zum eigenen Haus, der laut ImmobilienScout24 schon 2014 zu beobachten war, hat sich im abgelaufenen Jahr fortgesetzt – die Nachfrage stieg im Jahresabstand um 6 Prozent. Dementsprechend hätten sich auch die Preise für neue Häuser nochmals um rund 5 Prozent erhöht. Das “österreichische Durchschnittshaus” mit 125 Quadratmetern kostete 2015 neu rund 340.000 Euro. Die Preise variierten je nach Bundesland: Im Burgenland lag der Schnitt bei nur 229.000 Euro, in der Steiermark bei 253.000 Euro und in Kärnten bei 262.000 Euro. In Wien wiederum kostete ein Durchschnittshaus 463.000 Euro und in Tirol 439.000 Euro.

Immobilienpreise legten seit 2010 massiv zu

Alles in allem habe sich der Immobilienmarkt 2015 – nach Jahren des Anstiegs – “beruhigt”, heißt es in der vorliegenden Immobilienmarktanalyse. Die Preise für Eigentumswohnungen seien im abgelaufenen Jahr mit einem Plus von 1 Prozent gegenüber 2014 relativ stabil geblieben.

Die Mieten für Wohnungen (ohne Betriebskosten) hingegen verteuerten sich im Vorjahr österreichweit zwischen 3 und 4 Prozent. Im Schnitt kostete eine Mietwohnung, die 2015 angeboten wurde, zwischen 789 Euro (gebraucht, 81 Quadratmeter) und 825 Euro (neu, 76 Quadratmeter) pro Monat. Die von den Vermietern angebotenen Wohnungen waren laut ImmobilienScout24 meist größer und teurer als von den Immobiliensuchenden gewünscht. Gesucht waren im Schnitt Wohnungen mit 65 Quadratmetern. Die Mietwohnungen lagen im Schnitt um 120 Euro (neu) bis 155 Euro (gebraucht) pro Monat über den Vorstellungen bzw. finanziellen Möglichkeiten der potenziellen Mieter.

Die ImmoDEX-Immobilienmarktanalyse stützt sich auf die Bewertung alle Angebotsdaten auf Immobilien.net bzw. ImmobilienScout24.at, die systematisch erfasst und auswertet werden. ImmobilienScout24 ist den Angaben zufolge seit Jänner 2012 mit einem österreichischen Marktplatz online und hat das Portal Immobilien.net im Mai 2014 übernommen.

Immo-Transaktionen in Österreich 2015 auf Rekordhöhe

Die Immo-Verkäufe in Österreich sind voriges Jahr auf eine neue Rekordhöhe geklettert. Die Zahl der Transaktionen stieg um 16,6 Prozent auf 112.124, und der Wert der dabei veräußerten Immobilien kletterte sogar um 20,4 Prozent auf 23,5 Mrd. Euro. Dies gab der Maklerverbund RE/MAX am Dienstag nach Auswertung der Grundbuchdaten bekannt. Den absehbaren starken Zuwachs bei den Transaktionen führte RE/MAX-Austria-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer schon Anfang Jänner “zu rund einem Zehntel” auf Vorzieheffekte aufgrund der Steuerreform zurück, die auch eine höhere Immobilienertragssteuer (Immo-ESt) mit sich brachte.

Zudem hätten das spürbar gestiegene Immo-Angebot, eine weiter sehr gute Nachfrage, weitgehend stagnierende Preise und das historisch niedrige Zinsniveau zum Florieren des Marktes geführt, erklärte Reikersdorfer in einer Aussendung. Auch für 2016 erwartet er ein gutes Jahr für den heimischen Immobilienmarkt. Ob das Rekordjahr 2015 getoppt werden könne, bleibe aber abzuwarten.

Auf Wien, den wertmäßig wichtigsten Immo-Markt, entfielen voriges Jahr 30,5 Prozent aller in Österreich ge- und verkauften Immo-Werte, nämlich 7,2 Mrd. Euro. Die Zahl der Transaktionen wuchs in der Bundeshauptstadt um 18,8 Prozent auf 18.052. Mengenmäßig hatte wie üblich Niederösterreich die Nase vorn. Die dicksten Brocken, die das Grundbuch 2015 bundesweit registrierte, waren allesamt in Wien: Zwei Zinshäuser für jeweils knapp unter 100 Mio. Euro.

(apa/red)

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