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Imkerschule Wien

In der Imkerschule im Donaupark kann alles über die Bienenzucht gelernt werden.

Bereits die alten Ägypter pflegten eine hochentwickelte Bienenhaltung und handelten mit Bienenprodukten. Maria Theresia war es, die 1769 die weltweit erste staatliche Imkerschule im Wiener Augarten gründete. Damit hat sie den Grundstein für den hohen Ausbildungsstandard der österreichischen Imker gelegt. Für eine gute Imkerausbildung wird auch heute noch in Wien gesorgt. In der Imkerschule im Donaupark, die dort seit 1964 ihren Standort hat, werden Bienenzucht – Anfängerkurse zweimal pro Jahr abgehalten. Jeweils im Herbst und im Frühjahr beginnen die Kurse, die am Montag und am Donnerstagabend abgehalten werden. Nach 20 Kurseinheiten hat man das Grundwissen der Imkerei erlernt. In den Bienenzuchtvereinen wird Kontaktaustausch unter den Imkern gepflegt, Zuchtverbesserungen weitergegeben und das gesellige Vereinsleben genossen. Der Wiener Landesverband wurde 1925 gegründet und derzeit gibt es etwa 430 Imker in den Wiener Ortsgruppen, insgesamt gibt es acht Ortsgruppen. Obwohl viel mehr Bienenvölker betreut werden, stehen ca. 185 in Wien, da die meisten Imker einen Zweitwohnsitz außerhalb von Wien haben und dort ihre Völker betreuen.

Klaus Fleischmann ist seit ungefähr zwanzig Jahren Imker, seit elf Jahren ist er Präsident des Wiener Landesverbands der Imker. In der Imkerschule im Donaupark hat er seine Bienenstöcke stehen. Den Schutzhelm braucht er eigentlich selten, denn die „Karnika”, die bei uns ofiziell erlaubte Bienenart, ist sehr friedlich und sticht kaum. Klaus Fleischmann ist mit dem Bienenvolk sogar schon so vertraut, dass er die Insekten bei den Flügeln halten kann, ohne gestochen zu werden.

Gestochen wurde er zwar schon oft, aber mit der Zeit hat er gelernt, richtig mit den Bienen umzugehen, um sich vor Stichen zu schützen. Auch seine 8 – jährige Schäferhündin „Rica” hat gelernt, wie sie sich bei ihren Besuchen in der Imkerschule verhalten soll. Sie wurde schon ein paar Mal gestochen, hält sich jetzt aber von den Bienenstöcken fern.

Um verschiedene Honigsorten zu bekommen, wandert Herr Fleischmann mit seinen Bienenvölkern. Die Kisten werden ins Auto gepackt und für eine gewisse Zeit im Wald, auf einem Rapsfeld oder auf einem Sonnenblumenfeld aufgestellt. Bis zu 40.000 Bienen bilden ein Bienenvolk. Sie wissen genau, wie sie immer wieder zu ihrem Bienenstock zurückfinden, egal wo dieser aufgestellt ist.

Selbst im Winter bleiben die Bienenstöcke draußen stehen, denn die Bienen schaffen es, eine konstante Temperatur von ca. 36 C° inmitten der Waben zu erzeugen, auch wenn die Außentemperaturen unter Null Grad fallen. Winterbienen, Arbeiterinnen, die im August, September erbrütet werden, werden bis zu 8 Monate alt, Sommerbienen werden zwischen März und August erbrütet und leben nur sechs Wochen. Ist eine Biene krank oder stirbt bald, verlässt sie den Bienestock, um die anderen Bienen nicht zu gefährden. In der Imkerschule im Donaupark gibt es die Möglichkeit, mittels Schaukästen, das Innere eines Bienenstocks zu betrachten. Gegen Anmeldung können Gruppen und Schulklassen die Imkerschule besuchen und mehr über die Bienenwelt erfahren.

Bis zu 40 Kilo Honig im Jahr gewinnt Klaus Fleischmann durch seine Bienen. Ein anderes wertvolles Produkt, ist Propolis. Bienen sammeln an Knospen und Trieben der Bäume ein bräunliches Harz, kneten, bespeicheln es und geben Wachs und Blütenpollen hinzu. Mit diesem Kittharz, dem „Propolis” schließen sie unnötige Zwischenräume im Bienenstock und mumifizieren unerwünschte Eindringlinge, wie zum Beisspiel Spitzmäuse damit. Für den Menschen ist Propolis sehr gut gegen Entzündungen und Verkühlungen. So bestätigt sich nur zu gut, wie wichtig Bienen für Umwelt, Mensch und Tier sind. Untersuchungen haben ergeben, dass ein Kirschbaum, der durch Bienen bestäubt wird, bis zu 80% mehr Früchte trägt.

Wer daran interessiert ist tiefer in die Welt der Imkerei einzutauchen, mehr Informationen gibt es hier:

www.imkerverein.at

und

www.biene-oesterreich.at

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