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Im Walgau schlummern viele Kulturgüter

Helmut Schlatter will mit seiner Kulturgüter-Vereinigung noch retten, was zu retten ist.
Helmut Schlatter will mit seiner Kulturgüter-Vereinigung noch retten, was zu retten ist. ©Hronek

Vereinigung „Kulturgüter Walgau“ will die verborgenen „Schätze“ ans Tageslicht holen.

(amp) Wenn Artenne-Leiter Helmut Schlatter von den Kulturgütern im Walgau spricht, kommt er ins Schwärmen. „Was da alles noch in privaten Dachböden und Kammern schlummert, ist einzigartig und muss erhalten bleiben“, sieht Schlatter die „Felle“ davonschwimmen. „Die meisten Privatbesitzer sind betagte Leute. Die Erben haben meist nicht mehr den persönlichen Zugang zu diesen Gegenständen und bringen sie auf den Trödler- oder Antiquitätenmarkt. Und damit geht wertvolles Kulturgut verloren“, stellt Schlatter fest. Aus diesem Grund hat er bereits 2010 die Vereinigung „Kulturgüter Walgau“ ins Leben gerufen und mit Richard Sonderegger, Thomas Welte, Thomas Gamon und Peter Schmid Mitstreiter gefunden. Gamon und Schmid gehen zwischenzeitlich als Nenzinger Archivar und Leiter der Frastanzer Museumswelt eigene Wege, was Schlatter bedauert.

Leader Projekt

In der Zwischenzeit hat man mit dem Landesmuseum und dem Schweizer Kunsthistoriker Joachim Huber absolute Fachexperten im Beraterteam. Dadurch wurde die Idee Kulturgütersammlung auch als förderwürdiges Leader-Projekt anerkannt. „Mir geht es vor allem um die regionale Identität“, sagt Schlatter und bedauert, dass in den verschiedenen Museumsideen ein Textilmuseum gänzlich fehlt. „Dabei war gerade der Walgau mit Ganahl, Getzner, Degerdon, Kastner und Lorünser einst eine Textilhochburg“, sagt Schlatter und bedauert, dass diesem Umstand scheinbar nicht Rechnung getragen wird.

Objektsammlung

Schlatter will mit seinem Kulturgüter-Projekt zunächst einmal eine inhaltliche Recherche, wo welche Kulturgüter derzeit schlummern. Unterstützung kommt da von Edith Hissenberger als wissenschaftliche Begleiterin und Andreas Rudigier vom Landesmuseum. Wir müssen die Aufarbeitung mit System angehen. Schlussendlich soll sich der Bogen von handwerklichen Geräten bis zu Lied- und Tonschöpfungen aus der Region spannen. Ein großes Vorhaben, das Zeit, aber auch Ressourcen kostet. „Da ist man mit der Vorarlberger Kulturabteilung auf gutem Wege“, sieht Schlatter optimistisch. Vorausgesetzt, es kochen nicht wieder verschiedene Köche am selben Herd. Eine Herausforderung, der sich auch die Regio Im Walgau stellen müsste.

 

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