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IKG hält neuen Leopold-Vorschlag für "geschmacklos"

Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) hält den Vorschlag von Diethard Leo­pold, Sohn des verstorbenen Kunstsammlers Rudolf Leopold und Vorstandsmitglied der Leopold Museum-Privatstiftung, Egon Schieles Gemälde "Häuser am Meer" zu versteigern und den Erlös zwischen den Erben nach Jenny Steiner und der Stiftung in einem bestimmten Verhältnis zu teilen, für "geschmacklos".
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Der Vorschlag ziele darauf, “dass die Leopold Museum-Privatstiftung ein Werk der NS-Raubkunst (Häuser am Meer) verkauft, um mit dem Erlös den Rückkauf zum Marktwert eines anderen Werkes der NS-Raubkunst (Bildnis Wally) zu finanzieren. Der Vorschlag ist geschmacklos und der Vergleich mit dem Fuchs im Hühnerstall, der erwischt wird und vorschlägt, das Huhn doch nicht zurückzugeben, sondern zu verkaufen und den Verkaufserlös aufzuteilen, drängt sich auf. Demgegenüber ist Restitution – auch im Sinne des Kunstrückgabegesetzes – die entgeltfreie Rückgabe von Kunstwerken bedenklicher Provenienz und kein ‘dealmaking'”, so Ariel Muzicant und Erika Jakubovits in einer Aussendung vom Freitag. “Das ist kein guter Neustart nach dem Tode von Rudolf Leopold und dem erzwungenen Rückkauf von Schieles Bildnis Wally um 19 Millionen Dollar vor wenigen Tagen.”

“Häuser am Meer” war kürzlich von einer unabhängigen Kommission zur Restituierung empfohlen worden. Der Stiftungsvorstand werde aber nicht nur seine Idee, sondern auch andere Lösungsansätze beraten, sagte Diethard Leopold gestern zur APA. Auch die Verwendung des Erlöses einer allfälligen Versteigerung für die Rückzahlung des für das “Bildnis Wally” aufgenommenen Kredites stelle lediglich “eine Denkmöglichkeit” dar.

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