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"Ich hatte Hunger": Deutscher rast mit 270 Sachen durch die Schweiz

Mit über 200 km/h raste ein Deutscher durch die Schweiz. Seine Begründung: "Ich hatte Hunger!"
Mit über 200 km/h raste ein Deutscher durch die Schweiz. Seine Begründung: "Ich hatte Hunger!" ©Pexels/Caio
Für seinen Husarenritt durch den Gotthard-Tunnel wurde ein Stuttgarter in der vergangenen Woche von einem Gericht in der Schweiz zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der Raser gibt sich jedoch kein bisschen geläutert: Wie "blick.ch" berichtet lacht er aus sicherer Entfernung sogar bis heute über das Urteil.
Schweiz: 30 Monate Haft für deutschen Raser

Der Deutsche bretterte am 14. Juli 2014 mit seinem getunten BMW Z4 (482 PS) mit über 200 km/h durch den Gotthard. In der Schweiz sind üblicherweise 100 km/h, höchsten 120 km/h erlaubt. Im Hauptreiseverkehr überholte er im Tunnel mindestens 10 Autos, trotz Überholverbot. Erst eine Straßensperre vor dem Ceneri-Tunnel stoppte seinen Wahnsinnsritt.

Noch vor Ort beschlagnahmten die Tessiner Behörden den Wagen des Rasers, ein Verfahren wurde eingeleitet. Das Urteil vom Kantonsgericht in Lugano: 30 Monate Haft, davon ein Jahr unbedingt.

Nicht vor Gericht erschienen

Problem nur: Der Angeklagte ließ sich vor Gericht nicht blicken und steckt das Urteil mit einem Achselzucken weg: “Das Urteil interessiert mich nicht”, sagt der Schwabe. Er habe in der Schweiz schon alles gesehen, da brauch er nicht mehr hin zu fahren.

Wenn der Stuttgarter über den Exzess berichtet, hört sich alles nach einem Kleine-Jungen-Streich an: “Ich war damals im Urlaub am Comer See und wollte mit meinem Auto eine Spritztour über ein paar Pässe machen.”

“Mit 270 auf dem Standstreifen”

Dabei drückte der Deutsche aufs Gas (“Ich bin durchgebolzt wie ein Affe!”) und gibt offen zu: “Ich habe auch mit 270 Sachen auf dem rechten Standstreifen überholt.” Also Grund für seinen zügigen Fahrstil gibt er an: “Es war schon elf Uhr nachts. Und ich hatte Hunger, außerdem hat es auch Spaß gemacht.”

Der uneinsichtige Schwabe erinnert sich weiter: “Im Gotthard hat mich die Polizei verfolgt, denen bin ich abgehauen. Doch sie stellten die Tunnelampel auf Rot und erzeugten einen künstlichen Stau. Nur so haben sie mich erwischt.”

Taxifahrer geprellt

Der 480-PS-Bolide wurde von der Polizei als Tatwaffe beschlagnahmt. Der Deutsche reiste deshalb mit dem Taxi zurück an den Comer See. Auch hier gibt es Ärger: “Der Fahrer wollte für die 60 Kilometer über 360 Euro. Das fand ich unverschämt und habe nicht bezahlt.” Der geprellte Taxi-Fahrer muss bis heute auf sein Geld warten, genau wie der rasante Schwabe auf sein Auto: “Nach dem haben sich die Leute den Kopf verrenkt!”

Derzeit fahre er einen silbernen VW Golf, mit dem er allerdings einen großen Bogen um die Schweiz machen sollte.

(red)

 

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