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#iaw16: Hochgenaue satellitengestützte Positionierung für den Massenmarkt

Referent Gunnar Fleisch wird bei der 3. Interactive West "Guidance' vorstellen.
Referent Gunnar Fleisch wird bei der 3. Interactive West "Guidance' vorstellen.
Wissen Sie was Spoofing ist? Oder Jamming? Unter anderem darüber - nämlich das Stören von Satellitensignalen oder deren Vortäuschung und natürlich auch über die zu ergreifenden Gegenmaßnahmen - wird Gunnar Fleisch, der Mitgründer & CEO der Accurision GmbH, bei der 3. Interactive West sprechen. In seiner Firma geht es um zentimetergenaue satellitengestützte Positionierung, die bei vielen Gütern des "Internets der Dinge" Anwendung finden kann. Der Fokus liegt allerdings im Lkw- und Pkw-Bereich.
Infos zur 3. Interactive West

Hochautomatisiertes Fahren, selbstfahrende Fahrzeuge oder miteinander kommunizierende und sich vor Unfällen warnende Autos sind in aller Munde – doch die Kosten für hochgenaue satellitengestützte Positionierungslösungen sind sehr hoch, was die weitere Entwicklung hemmt und deren Einsatz schwierig  macht bzw. diesen oft von vornherein ausschließt. Doch hier kommt die Accurision GmbH ins Spiel. Denn durch ihre Spezialisierung auf Massenmärkte, können die Kosten gesenkt und die Anwendungen von einer Spielerei hin zum wirklichen Konsumgut für jedermann entwickelt werden.

Gunnar Fleisch im Interview

1. Sie sind Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter der Accurision GmbH mit Sitz in Lustenau, bei der sich alles um hochgenaue satellitengestützte Positionierung dreht. Diese spielt für zukunftsorientierte Anwendungen – wie beispielsweise das hochautomatisierte Fahren – eine große Rolle. Doch woran genau wird in Ihrer Firma gearbeitet? Welche Produkte bringen Sie an den Mann bzw. die Frau und wer sind Ihre Kunden?

Unsere Lösung „Guidance“ – bestehend aus Satellitenempfänger, Antenne und Service im Internet – wird die Kosten für die hochgenaue satellitengestützte Positionierung, wir sprechen hier von Genauigkeiten von einem halben Meter bis zu wenigen Zentimetern, auf ein Niveau bringen, das nicht mehr gegen den Einsatz in Anwendungen in den Bereichen hochautomatisiertes Fahren, selbstfahrende Fahrzeuge, Landwirtschaft, Drohnen, Schienengüterverkehr und Roboterrasenmäher sprechen wird. Wir erreichen das unter anderem durch die Fokussierung auf Massenmärkte und die damit einhergehende Entwicklung eines ASIC. Die Kunden sind Hersteller wie Zulieferer aus den oben genannten Anwendungsbereichen, Hauptaugenmerk liegt auf dem Lkw-/Pkw-Markt.

Großen Stellenwert legen wir auf das Thema Sicherheit: wir werden Maßnahmen gegen die absichtliche und unabsichtliche Störung der Satellitensignale, das sogenannte „Jamming“, durch das keine Position mehr berechnet werden kann, als auch gegen das Vortäuschen von Satellitensignalen, das sogenannte „Spoofing“, durch das eine falsche Position berechnet wird, in unserer Lösung ergreifen.

2. Wie kann die hochgenaue satellitengestützte Positionierung in Landwirtschaft und Schienenverkehr hilfreich eingesetzt werden?

In der Landwirtschaft wird die hochgenaue Positionierung bereits seit vielen Jahren eingesetzt. Hier kann man das hochautomatisierte Fahren im Einsatz sehen. Da die unterschiedlichen landwirtschaftlichen Fahrzeuge hier auf Privatgrund bewegt werden und die Umgebungsbedingungen auf den Anbauflächen sehr ähnlich sind, können Traktoren mittels Satellitennavigation gesteuert werden. Ebenso wird anhand der vorliegenden Positions- und Geschwindigkeitsdaten die optimale Route inklusive Vorgewende und korrekter Ansteuerung der einzelnen Ausbringungsdüsen berechnet und automatisch abgefahren.

Im Schienenverkehr kommt die satellitengestützte Positionierung für die Dokumentation der Fahrleistung und der Standorte von Wagons mit gefährlichen Gütern zum Einsatz. Dabei gilt es nachzuweisen, dass einzelne Wagons nicht über deren jährliche Fahrleistung beansprucht und entsprechend gewartet werden. Im Krisenfall ist es zudem notwendig zu wissen, auf welchem Gleis sich der defekte Wagon befindet, um ihn möglichst schnell aus der Gefahrenzone bewegen zu können – normale GPS Empfänger sind für die Gleiszuordnung zu ungenau.

3. Stichwort „Internet der Dinge“. Gibt es etwas, das Sie sofort selbst verwenden würden oder gar schon verwenden – vom Kühlschrank, der eigenständig eine Milchbestellung initiiert bis hin zu selbstschließenden Fenstern? Und mäht denn bei Ihnen Zuhause schon ein GPS-Rasenmäher – vorausgesetzt Sie haben ein eigenes Stückchen Rasen?

Generell finde ich spannend, welche neuen Produkt- und Serviceideen tagtäglich von Unternehmen aber auch von Privaten unter anderem auf Plattformen wie kickstarter.com und indiegogo.com vorgestellt werden. Doch obwohl ich in der Vergangenheit an industriellen „Internet der Dinge“-Lösungen mitentwickelt habe, finden sich in meinem persönlichen Umfeld noch wenige solcher digitalen Helfer.

Einen bezahlbaren, satellitengestützten Roboterrasenmäher würde ich sofort selbst verwenden. In erweiterter Form als „Außenbereichgestalter“ – wir nennen das Gerät „Outdoor Printer“ – war das auch die Ursprungsidee der Accurision GmbH: nicht nur autonom Rasen mähen, ohne einen Begrenzungsdraht verlegen zu müssen, sondern auch unterstützen, den Garten zu gestalten – sei es für die eigenen Kinder die Kreidemarkierung eines kleinen Fußballfeldes in den Garten zu „drucken“ oder seiner Liebsten mit einem gemähten Herz am Valentinstag zusätzliche Freude zu bereiten. Aber wie immer: die besten Ideen werden von den Nutzern des „Outdoor Printer“ kommen – und darauf freue ich mich schon!

4. Auch wenn es bis zum 13. Oktober noch eine Weile hin ist – was erwarten Sie sich von der Interactive West 2016?

Ich freue mich, den Besuchern einen Einblick in die Welt der hochgenauen satellitengestützten Positionierung zu verschaffen und hoffe, damit deren Imagination anzuregen. Gleichzeitig wünsche ich mir, mit den Besuchern über neue Anwendungsmöglichkeiten zu diskutieren, Meinungen zu unseren Produktideen zu hören und Anregungen für kommende Entwicklungen und neue Märkte einzuholen.

Gunnar Fleisch bei der IAW 2016

Wer noch mehr über Outdoor-Printer und zukunftsorientierte Anwendungen in der satellitengestützten Positionierung erfahren möchte, hat die Möglichkeit, Gunnar Fleisch bei der am 13. Oktober im Dornbirner Spielboden stattfindenden 3. Interactive West zu hören bzw. zu erleben. Tickets gibt es für 200 Euro – inklusive der Getränke & Speisen sowie der After-/Networkingparty mit DJ Berti Basement.

Wann? 13. Oktober 2016, 15 bis 22 Uhr
Wo? Spielboden Dornbirn
Weitere Infos auf www.interactivewest.at

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