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Hurrikan "Irene" fordert 18 Tote – Kanada rüstet sich

Die Zahl der Todesopfer durch den Wirbelsturm "Irene" an der Ostküste der USA hat sich auf 18 erhöht.
Chaos durch "Irene"
New York entgeht Katastrophe
"Irene" fegt über USA hinweg
N. Carolina macht sich bereit
Banges Warten auf "Irene"
Ostküste bereitet sich vor
Zeit für Evakuierungen vorbei

Aus dem Bundesstaat Pennsylvania meldeten die Behörden am Sonntag (Ortszeit) vier weitere Todesfälle. Allein sechs Tote gab es in North Carolina, wo “Irene” am Samstag erstmals auf die US-Küste traf. Vier Tote wurden aus Virginia, sowie jeweils ein Todesopfer aus Connecticut, Florida, Maryland und New Jersey gemeldet. Der Gouverneur von Vermont, Peter Shumlin, sagte dem Fernsehsender CNN, in seinem Bundesstaats sei eine Frau in einen reißenden Fluss gestürzt und es werde befürchtet, dass sie tot sei. Allerdings wurde der Tod nicht offiziell bestätigt. Präsident Barack Obama warnte die Amerikaner vor zu schneller Erleichterung.

Obama: “Erholung kann Wochen dauern”

“Das ist noch nicht vorbei”, sagte Obama im Weißen Haus in Washington. Das in Neuengland anhaltende Unwetter und dessen Folgen seien weiterhin sehr gefährlich. Die größten Sorgen bereiteten die Überflutungen in vielen Bundesstaaten und die massenhaften Stromausfälle. “Ich will unterstreichen, dass die Auswirkungen des Sturms noch für einige Zeit zu spüren sein werden. Die Erholung kann Wochen dauern”, sagte er.

In New York blieb die befürchtete Katastrophe am Sonntag aus.Irenewurde von den Wetterbehörden vom Hurrikan zum Tropensturm herabgestuft und erreichte noch Windgeschwindigkeiten von bis zu hundert Stundenkilometern. Die drei seit Samstag geschlossenen Flughäfen von New York sollten nach Angaben der Flugbehörde FAA am Montagmorgen um 06.00 Uhr (JFK, Newark) bzw. 07.00 Uhr (La Guardia) (jeweils Ortszeit) wieder öffnen. Die Rückkehr zu einem normalen Flugbetrieb ist den Fluggesellschaften zufolge aber nicht vor Dienstag zu erwarten.

AUA nimmt Flüge nach New York wieder auf

Die AUA nimmt am morgigen Montag ihre Flüge nach New York wieder auf. Das teilte AUA-Sprecherin Ursula Berger gegenüber der APA am Sonntagabend mit. Demnach soll der morgige Flug um 10.40 Uhr ab Wien-Schwechat planmäßig abheben. Alle Flughäfen von New York waren am Sonntag wegen des Unwetters geschlossen geblieben. Die AUA hatte schon zuvor am Samstag ihren Flug dorthin gestrichen.

Auch der New Yorker Broadway will am Montag wieder den Betrieb aufnehmen. Das kündigte Elisa Shevitz vom Verband Broadway League am Sonntag an. Als die New Yorker Stadtverwaltung den öffentlichen Nahverkehr angesichts der Gefahr durch “Irene” stilllegen ließ, wurden für das Wochenende alle Vorstellungen abgesagt. Es war das erste Mal seit einem Stromausfall im Jahr 2003, dass der Betrieb an der berühmten Theater- und Musicalmeile ruhen musste.

Nach dem Wirbelsturm hat an der Ostküste der USA das große Aufräumen begonnen. In New York und anderen Städten lief das Leben langsam wieder an und der Verkehr begann, sich zu normalisieren. Am Montag sollten Behörden, Geschäfte und Museen wieder öffnen. Auch die New Yorker Aktienbörsen werden am Montag wie gewohnt geöffnet. Im Central Park waren am Sonntag Parkranger unterwegs, um die Bäume zu begutachten. Dann sollte der Besuch im größten Stadtpark New Yorks wieder gefahrlos möglich sein.

Doch weiter nördlich, in den Neuenglandstaaten, wüteteIrene trotz seiner Herabstufung vom Hurrikan zum tropischen Sturm weiter. Irene suchte am Sonntagnachmittag (Ortszeit) Vermont im Nordosten der USA heim und hinterließ Verwüstungen in einigen Kleinstädten. Mehrere Gebiete wurden überflutet. Millionen waren auch nach Stunden noch ohne Strom, Telefon und Internet.

Millionenmetropole New York wird zur Geisterstadt

Irene hatte das ganze Wochenende an der US-Ostküste getobt und auf ihrem Zug in den Norden die Millionenmetropole New York vollkommen lahmgelegt. In der gesamten Region fiel in den Häusern von mehr als vier Millionen Menschen zumindest zeitweise der Strom aus. An der ganzen Ostküste waren Hunderte Teams der Stromversorger unterwegs, um die Kabel zu flicken. Die noch oberirdisch an Holzmasten verlegten Leitungen sind zwar ein leichtes Opfer für Stürme, zugleich erleichtert das aber Reparaturen. Dennoch waren auch am Sonntagabend noch viele ohne Strom und Telefon. Besonders hart hatte es im Norden New Jersey und Long Island getroffen. Die schwersten Schäden gab es aber im Süden.

Der Wirbelsturm verursachte aber wohl geringeren wirtschaftlichen Schaden als befürchtet. Der versicherte Schaden werde sich vermutlich zwischen zwei Milliarden Dollar und drei Milliarden Dollar bewegen, hieß es in einer vorläufigen Einschätzung der Unternehmensberatung Kinetic Analysis. Demnach wird der Gesamtschaden voraussichtlich über sieben Milliarden Dollar betragen. Irene hat mehreren Gegenden ein blaues Auge verpasst, den wirtschaftlichen K.O.-Schlag hat es aber offenbar nicht gegeben”, erklärte Ryan Sweet von Moody’s Analytics.

Kanada rüstet sich für “Irene”

Der Wirbelsturm “Irene hat sich am Sonntag (Ortszeit) von der Ostküste der USA weiter in Richtung Norden bewegt und Kanada erreicht. In den am Atlantik gelegenen kanadischen Provinzen und im Südosten von Quebec kündigte er sich mit heftigen Winden und Regenfällen an und führte zu Stromausfall in etwa 200.000 Haushalten. Der Minister für öffentliche Sicherheit von Quebec, Robert Dutil, warnte vor dem “enormen Sturm”, der Experten zufolge Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern erreichen könnte. Er forderte die Bevölkerung auf, Vorbereitungen dafür zu treffen, 24, 48 oder sogar 72 Stunden zu Hause bleiben zu können. (APA)

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