Seit Mitte vergangener Woche ist ein 61-jähriger gebürtiger Obersteirer, der von Boulevard-Medien als “Horror-Hans” betitelt wurde, nicht mehr in der Pflegeeinrichtung im steirischen Vasoldsberg aufgetaucht. Schon vorher war er mehrmals verschwunden gewesen, konnte aber immer wieder im Wald gefunden werden. Diesmal jedoch nicht – zumindest bisher.
Bürgermeister Johann Wolf-Maier (ÖVP) bat nun Eltern, ihre Kinder noch besser im Auge zubehalten: “Wir sind in Sorge, weil so etwas natürlich nicht alltäglich ist.” Eltern wurde per Schreiben über die Lage in Kenntnis gesetzt, denn “sie sollten nicht uninformiert sein”, so Wolf-Maier am Dienstag.
Unzurechnungsfähiger nach wie vor von Pflegeeinrichtung abgängig
Er wolle keine Panik verbreiten, aber bis der Gesuchte gefunden ist, gelte erhöhte Vorsicht – zumal das Schulzentrum nicht weit von der Pflegeeinrichtung entfernt sei. Vieles, das in sozialen Netzwerken seit Tagen kursiert, sei aber nicht richtig, so Wolf-Maier: “Laut der Heimleitung sei der Bewohner bei ihnen immer sehr nett und umgänglich gewesen.”
Die kriminelle Vergangenheit des 61-Jährigen dagegen klingt weniger nett: eine vorgetäuschte Geiselnahme, Flucht aus der Nervenklinik, eine Ankündigung einer Geiselnahme und eine lebensbedrohliche Verletzung mit einer selbst gebastelten Stichwaffe gegenüber einem Wachbeamten.
Gemeinde wurde nicht über Verlegung des Steirers informiert
Zuletzt war der Steirer zwei Jahre in Intensivtherapie und offenbar medikamentös gut eingestellt. Vor einigen Monaten kam er von der Sonderanstalt Göllersdorf im niederösterreichischen Bezirk Hollabrunn zur Resozialisation in die Pflegeeinrichtung nach Vasoldsberg, bestätigte Bürgermeister Wolf-Maier einen Bericht des ORF Radio Steiermark.
Dass die Gemeinde nichts davon erfahren hatte, ist ihm ein Dorn im Auge: “Da gibt es in meinen Augen noch Aufklärungsbedarf seitens der Heimleitung.”
(APA/Red)