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Hohe Aufwände: Wo bei Wien Energie der Schuh drückt

Wirtschaftliche Probleme bei der Wien Energie GmbH.
Wirtschaftliche Probleme bei der Wien Energie GmbH. ©APA (Symbolbild)
Die wirtschaftliche Entwicklung der Wien Energie GmbH lässt zu wünschen übrig. Welche Faktoren das Ergebnis drücken und was der Rechnungshof empfiehlt.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Wien Energie GmbH ist zuletzt nicht so verlaufen wie erhofft. Hemmschuhe sind unter anderem die hohe Abhängigkeit vom Energieträger Gas sowie Pensionslasten, die der Stadt refundiert werden. Das hat der Rechnungshof in einem aktuellen Prüfbericht konstatiert. Empfohlen wird nun etwa, die Aufwände für die einstigen Mitarbeiter dem Rathaus zu überantworten.

In dem Bericht wird zunächst auf die Situation des Unternehmens in den vergangenen Geschäftsjahren verwiesen – also etwa auf negative Jahresergebnisse in der Periode 2011/2012 beziehungsweise 2013. Im Jahr 2014 sei zwar wieder ein positives EGT ausgewiesen worden, bereinigt um alle Sondereffekte habe sich dieses tatsächlich aber weiter verschlechtert. “Eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung war wegen des unwirtschaftlichen Betriebs der Gaskraftwerke, der Pensionslasten sowie der großteils noch ausständigen ergebnisverbessernden Maßnahmen nicht gesichert”, heißt es.

Doch nicht nur die Aufwände waren hoch: Sinkende Stromgroßhandelspreise ließen wiederum die Erlöse schrumpfen, wie dargelegt wird. Dies in Kombination mit steigenden Kosten der Gasbeschaffung habe Energieerzeuger wie die Wien Energie unter Druck gebracht.

Wien Energie: Hohe Pensionskosten

Mehr als ein Fünftel des gesamten Personalaufwandes in den Jahren 2013 und 2014 entfielen auf Pensionslasten für die dem Unternehmen zugewiesenen städtischen Mitarbeiter. Diese Aufwände sind gemäß des Wiener Stadtwerke-Zuweisungsgesetzes 1999 nämlich von der Wien Energie zu tragen. Was die Prüfer nicht wirklich goutieren: “Nach Auffassung des RH bewirkte die Beibehaltung des bestehenden Pensionslastenmodells eine allmähliche finanzielle Aushöhlung des Unternehmens und Verminderung seiner Eigenfinanzierungsfähigkeit.”

Hoch sind nicht zuletzt die nötigen Rückstellungen: Sie beliefen sich 2014 auf rund 790 Millionen Euro. Empfohlen wurde eine “Rückübertragung” der Lasten, “um die Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft der Wien Energie nachhaltig zu stärken und künftige Ergebnisausschüttungen an die Stadt Wien als Eigentümerin zu gewährleisten”. Die Stadt wird die Umsetzung der Empfehlung prüfen, wie es in einer im Bericht enthaltenen Stellungnahme hieß.

Der Rechnungshof nahm zur Kenntnis, dass auch schon bisher Restrukturierungsmaßnahmen in die Wege geleitet worden sind, wie dargelegt wurde. Auch das Vorhaben, verstärkt auf erneuerbare Energiequellen zu setzen, um die Abhängigkeit von Gas zu reduzieren, wird erwähnt. Jedoch sei der diesbezügliche Ausbau nur langsam vorangekommen: “Er erfolgte nicht in einem Umfang, der die Gasabhängigkeit bei den installierten Kapazitäten bis zum Jahr 2014 wesentlich reduziert hätte”, wird beklagt.

(APA, Red.)

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