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Hochsaison für verschmähte und vermisste Tiere

Vorallem kurz nach Weihnachten und Silvester trifft es viele Vierbeiner: Die einen werden verschmäht und abgeschoben, die anderen sind im ganzen Trubel abhanden gekommen und werden verzweifelt gesucht.

Im Schnitt dauert es rund einen Monat bis die Leute merken, dass der süße Welpe oder die putzige Babykatze, die unter dem Weihnachtsbaum lagen, auch Arbeit bedeuten. Die Folge: “ungeliebte Weihnachtsgeschenke” werden so rasch wie möglich wieder abgegeben, im besten Fall an ein Tierheim. Das Wiener Tierschutzhaus erwartet demnach Ende Jänner, Anfang Februar den größten Ansturm.

Immerhin sei die Zahl der Weihnachtsabgaben in den vergangenen Jahren leicht rückläufig, so Tierschutzhaus-Sprecher Alexander Willer gegenüber der APA. Allerdings werde dieser Rückgang zahlenmäßig durch den starken Anstieg der Exoten in den Sommermonaten aufgewogen. Denn immer häufiger kaufen sich Touristen exotische Tiere wie Schildkröten oder Leguane im Urlaub und geben diese letztendlich dann doch im Tierschutzhaus ab.

Ungeachtet des später einsetzenden “Weihnachtsgeschäfts” sei man aber derzeit mit über 400 Hunden und 800 Katzen an der Kapazitätsgrenze. Dies liege an der exorbitanten Zahl an Schmuggelwelpen, die derzeit aufgegriffen und ins Tierheim Vösendorf gebracht würden. Leider nimmt dieser Handel in letzter Zeit stark zu, so dass man alle paar Wochen einen gesamten Wurf im Tierschutzhaus aufnehmen muss.

Doch die Weihnachts- und Silvesterzeit ist für Tiere auch abgesehen von diesen traurigen Entwicklungen eine gefährliche Zeit. Denn immer wieder kommen Heimtiere auch ohne dem Willen des Besitzers abhanden. Vorallem zu Silvester geraten viele Vierbeiner aufgrund der lauten Silvesterkracher und Böllerschüsse in enormen Stress und nehmen daraufhin Reißaus. Hunde hören ja bekanntlich doppelt so gut wie Menschen – kein Wunder also, dass sich der beste Freund des Menschen bei diesem “Höllenspektakel” fürchtet und im schlimmsten Fall davonläuft.

Trotz vieler gut gemeinter Ratschläge vor Silvester, wie man sein Tier vor diesem Stress bewahren kann, hat die österreichische Tierschutzseite TIERSUCHE.at ebenfalls gerade Hochsaison. “Noch nie hatten wir so viele entlaufene Katzen und Hunde in ganz Österreich zu verzeichnen. Hunderte verzweifelte Tierhalter aus ganz Österreich wendeten sich gestern und heute über die Tiersucheseite an uns”, so Edith Kirchberger, Leiterin der Tiersucheseite.

Wer sein Haustier vermisst, findet es hier noch am ehesten wieder. Sogar Österreichs Polizei greift auf diesen kostenlosen Dienst zurück. Neben dem Verzeichnis sämtlicher vermisster – aber auch wiedergefundener – Tiere, finden Tierbesitzer unter anderem Tipps und Ratschläge, wie bei einem etwaigen Abhandenkommen des Tieres am Besten vorgegangen werden soll. Hier geht’s zur Homepage

 

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