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"Historischer Kampf" belohnt: Salzburg räumte national ab

Der Cup bleibt in Saluzburg
Der Cup bleibt in Saluzburg
Den Konfettiregen genossen die Salzburger Kicker in beinahe schon gewohnter Manier. Das Endspiel des ÖFB-Cups fand für Österreichs Fußball-Dominatoren am Mittwochabend in Klagenfurt ein gewohntes Ende. Salzburg verabschiedete sich mit dem "Double-Double" in die Sommerpause, die Genugtuung darüber war nach einem wahren Gewaltakt groß.


Für den Titelverteidiger war am Wörthersee jedoch harte Arbeit angesagt, ehe nach dem 2:0 nach Verlängerung die Heimreise gemeinsam mit den Fans im Sonderzug angetreten wurde. Verletzungsbedingt ohnehin ersatzgeschwächt, agierte Salzburg nach einer unumstrittenen Roten Karte für Keeper Peter Gulacsi 80 Minuten in Unterzahl. Die Austria konnte dies jedoch nicht nutzen.

“Das war ein Wahnsinn, das ist meine Vorstellung von einem Finale”, sagte Salzburgs völlig geschaffter Kapitän Jonatan Soriano nach dem Schlusspfiff. Die Leistung des Torschützen zum 1:0 (95.) stand sinnbildlich für das Engagement des Meisters im 54. Pflichtspielauftritt dieser Saison. In den Schlussminuten der Verlängerung ging Soriano bei einem Konter von Krämpfen geplagt zu Boden. Die Titelverteidigung erwies sich als reiner Kraftakt, die höhere spielerische Klasse konnte Salzburg an diesem Abend mit einem Mann weniger kaum ausspielen. Auch die Entscheidung durch Felipe Pires (108.) fiel aus einem Konter.

“Es war ein richtig geiles Spiel, die Austria hat alles probiert, wir haben voll dagegengehalten. Wir haben nicht verdient gewonnen, die Partie stand auf des Messers Schneide”, sagte ein ebenfalls geschaffter Martin Hinteregger. Adi Hütter sprach mit Blick auf die dritte Double-Titelverteidigung in der rot-weiß-roten Fußballgeschichte nach Rapid 1920 und der Austria 1963 gar von einem “historischen Kampf. Ein heroischer war es sowieso”.

Salzburgs Coach durfte noch einmal Komplimente verteilen, wobei ihm in der Kabine diesbezüglich zwei “Chefitäten” zuvorkamen. Red Bulls Global Sports Director Gerard Houllier und der als Trainer nach Leipzig wechselnde Sportdirektor Ralf Rangnick stellten sich unmittelbar nach der Siegerehrung als Gratulanten ein. Dabei dürfte auch Hütter eine große Genugtuung verspürt haben.

Der selbst unter großem Erfolgsdruck stehende Vorarlberger räumte national in seiner ersten Saison als Cheftrainer der Bullen groß ab. “Es war kein Selbstläufer. Wir mussten dafür harte Arbeit leisten”, betonte Hütter im Rückblick noch einmal. Das Cup-Endspiel habe dies bewiesen: “Man hat gesehen, dass alle Spieler noch einmal alle Kräfte mobilisiert haben.”

Hütter versuchte an der Seitenlinie indes, auf seine Schützlinge Ruhe auszustrahlen. Sichtbar wurde dies vor allem vor der Verlängerung. Während Andreas Ogris seine Austrianer wild gestikulierend noch einmal einschwor, setzte Hütter auf eine kurze Ansprache. “Ich habe gesagt, dass wir in dieser Konstellation im nächsten Jahr vielleicht nicht mehr zusammen sind und dass wir die Heimreise mit dem Gefühl des Siegers antreten wollen”, verriet er.

Für einige Profis war der Cup-Triumph vorerst der letzte im Trikot der Salzburger Bullen. Der Wechsel von Andre Ramalho nach Leverkusen stand schon lange fest. Den in Klagenfurt aufgrund einer Blessur im Oberschenkel fehlenden Stefan Ilsanker zieht es ebenfalls ins Ausland. Konzernintern wird Torhüter Peter Gulacsi Rangnick nach Leipzig folgen. Der vom deutschen Zweitligisten ausgeliehene Marcel Sabitzer muss zurück nach Ostdeutschland. Der darüber nicht unbedingt glückliche ÖFB-Teamstürmer sah seine Ziele in der Mozartstadt immerhin erreicht. “Ich sage nur ‘Mission completed'”, gab Sabitzer zu Protokoll.

Die Lücken füllen werden bis zum Trainingsstart am 25. Juni andere Akteure. Im Tor wird der von Grödig geholte Cican Stankovic Gulacsi beerben. Von Ried soll Stefan Lainer zurückkehren, dazu steht der Transfer des 19-jährigen Japaners Masaya Okugawa laut Medienberichten vor dem Abschluss. Aus Israel wurde zuletzt vermeldet, dass der Ex-Austrianer Omer Damari nach seinem missglückten Frühjahr in Leipzig zum Schwesternverein wechseln wird.

Das Gesicht des Double-Siegers wird sich vor dem neuerlichen Anlauf auf das große Ziel Champions League damit wieder verändern. Dennoch bleibt neben der erstmaligen Qualifikation für die Königsklasse das in Österreich noch nie geschaffte “Triple-Double” auch in der kommenden Saison das Ziel. “Es wird sich ein wenig ändern, aber der Weg wird genauso weitergehen wie bis jetzt”, betonte Hinteregger.

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