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Hilton-Schießerei in Wien: Verdächtiger bestreitet Serbien-Attentat

Der Verdächtige spricht von einem Verkehrsunfall.
Der Verdächtige spricht von einem Verkehrsunfall. ©APA (Symbolbild
Der wegen einer Schießerei vor dem Hilton-Hotel in Wien gesuchte Luka R. bestreitet, dass es sich bei einem Zwischenfalls vergangenen Samstag um ein Attentat auf den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic gehandelt habe.
Auslieferung gesetzlich nicht möglich
Schütze noch auf der Flucht
Verdächtige verweigern Aussage
Schüsse vor Hotel

Der in Wien wegen einer Schießerei vor dem Hotel Hilton Anfang März gesuchte Luka R. hat einen absichtlichen Angriff auf den Konvoi des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic bestritten. Bei dem Zwischenfall vergangenen Samstag habe sich nur um einen Unfall gehandelt, betonte der 36-jährige Serbe gegenüber der Staatsanwaltschaft laut Medienberichten.

R. saß am Samstag am Steuer eines schwarzen Bentleys, der gegen den Dienstwagen von Vucic fuhr. Das Auto dahinter, in dem sich der Sicherheitsdienst des Präsidenten befand, wurde blockiert. Dem dritten Wagen der Präsidentenkolonne gelang es schließlich, die Täter aufzuhalten. R., der zum Zeitpunkt des Zwischenfalls unter Alkohol- und Drogeneinfluss stand, und zwei weitere Personen, die in den Vorfall verwickelt gewesen sein sollen, befinden sich derzeit in 30-tägiger Untersuchungshaft.

Parallelen zu früherem Zwischenfall

Bei der Einvernahme erklärte R. nun, er sei vom Besitzer der Luxuskarosse, dem Ex-Fußballstar Ivica Dragutinovic, beauftragt worden, den Tank aufzufüllen. Auf dem Weg zur Tankstelle hätten er dann mehrere Runden mit hoher Geschwindigkeit im Kreisverkehr gedreht. Dabei, so der Türsteher weiter, habe er die Kontrolle verloren und dabei den Konvoi des serbischen Präsidenten übersehen, so R. laut Medienberichten vom Donnerstag.

Auch Vucic hatte in einer ersten Reaktion den Zwischenfall heruntergespielt. Allerdings werden in den Medien Parallelen zu einem ähnlichen Zwischenfall im Februar 2003 gezogen, der nicht glimpflich endete. Damals versuchte ein Mafioso mit einem Lkw, den Konvoi des Regierungschefs Zoran Djindjic aufzuhalten. Der Lkw-Lenker behauptete später, es wäre ein Unfall gewesen, und kam frei. Kurz darauf wurde Djindjic vor dem Regierungsgebäude von Mitgliedern desselben Mafia-Clans erschossen. Ermittlungen ergaben, der Lkw-Vorfall war ein Attentatsversuch gewesen.

(APA, Red.)

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