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Hilfswerk fordert mehr Mobilität

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Altenpflege: Das Hilfswerk fordert „massiven Ausbau“ der mobilen Dienste. Karas: „Immer mehr Menschen immer länger pflegebedürftig“.

Einen „massiven Ausbau“ der mobilen Altenpflegedienste forderte am Dienstag Othmar Karas, Präsident des Österreichischen Hilfswerks. Durchschnittlich betrage die Dauer der Pflegebedürftigkeit mittlerweile siebeneinhalb Jahre. „Die Belastung für die Betroffenen und deren Angehörigen ist enorm“, so Karas. Unter dem Motto „Pflegejahre sind Lebensjahre“ startet das Hilfswerk nun eine bundesweite Informationskampagne.

Mehr als 80 Prozent der Menschen wollen zu Hause alt werden, doch die mobilen Dienste seien derzeit bei der Finanzierung im Vergleich zu stationären Diensten im Nachteil: „Die künstliche Trennung von Gesundheit und Sozialwesen ist zum Nachteil der Alterspflege, die dem Sozialwesen zugerechnet ist“, betonte der Europaabgeordnete im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Die Einführung eines Pflegeberatungsschecks zusätzlich zum Pflegegeld hält Karas für ein „sehr wichtiges Instrument“.

Einen „umfassenden Vorstoߓ gegen den chronischen Schmerz will das Hilfswerk gemeinsam mit der Österreichischen Schmerzgesellschaft wagen. Laut Rudolf Likar, dem Präsidenten der Schmerzgesellschaft, sei es hier zu Lande immer noch viel zu wenig bekannt, dass mit den Methoden der modernen Schmerzmedizin 90 Prozent der Schmerzen wirksam gelindert werden können. „In Österreich gibt es ein Patientenrecht auf optimale Schmerzbehandlung“, so Likar.

Im Rahmen einer Umfrage wurde klar, dass der Aufklärungsbedarf groß ist: 55 Prozent der Österreicher denken, dass der Schmerz „von alleine wieder verschwindet“, 20 Prozent warten länger als ein Jahr, bis sie mit dauerhaften Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Likar: „Das ist problematisch, weil ab einer Schmerzdauer von sechs Monaten ohne entsprechende Behandlung das Risiko einer gefährlichen Chronifizierung besteht.“

Die Hilfswerk-Initiative erstreckt sich über ganz Österreich. Insgesamt werden 63 Stationen mit qualifizierter Beratung, Gesundheitscheck, Information und umfassenden Materialen errichtet. Durch intensive öffentliche Präsenz will man möglichst viele Menschen ohne Hürden und Hemmschwellen erreichen. Bedarf scheint es genügend zu geben, denn laut Umfrage belastet 77 Prozent der Österreicher die Vorstellung am meisten, die chronischen Schmerzen nicht mehr loszuwerden.

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