Der Prozess hatte sich gezogen. Nicht nur waren Zeugen nicht aufgetaucht, auch technische Probleme – wie etwa eine Videokonferenz nach St. Pölten- hatten das Gericht geplagt. Heute soll die Technik allerdings funktionieren und gar eine Konferenz mit Berlin geschalten werden. Die wurde jedoch im Lauf des Tages wieder abgesagt – Schuld waren jedoch die Anwälte und nicht die Technik. Die beabsichtigte Zeugenbefragung der beiden war ursprünglich von den Berliner Behörden genehmigt worden. Dagegen legten jedoch deren Anwälte Rechtsmittel ein, “und darauf haben die Deutschen die Videokonferenz abgesagt”, konstatierte die Wiener Richterin Daniela Zwangsleitner.
Die Islamisten-Vorgeschichte
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, die Ziele von al-Quaeda unterstützt zu haben, ebenso wie zwei Jugendliche, die sich in Pakistan bei den Hizb-i-Islami-Milizen ausbilden lassen wollten. Einer der Angeklagten soll einem der Jugendlichen 4000 Euro für diesen Zweck überwiesen haben. Außerdem soll er Reisen zu ‘Terror-Camps’ organisiert haben. 2009 soll er versucht haben, mitsamt seiner Familie nach Somalia zu reisen. Dort soll er versucht haben, sich einer anderen Gruppe von islamistischen Milizen anzuschließen. Diese Reise scheiterte allerdings und wurde von den Angeklagten als ganz normale Kulturreise dargestellt. In Somalia soll es damals ruhig gewesen sein, so die Verteidigung.