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Hermann Maier wünscht sich Spiele für Sportler

Hermann Maier über Olympia
Hermann Maier über Olympia ©APA
16 Jahre nach dem Doppel-Gold von Nagano 1998 später wünscht sich Ex-Skistar Hermann Maier vor allem eines. "Olympische Spiele für Sportler.

Sie sollten im Vordergrund stehen”, sagte der Salzburger, der Sotschi 2014 fern bleibt. Maier selbst war wegen seines späten Einstieges in den Ski-Zirkus und seiner Verletzungen “nur” bei zwei Spielen dabei. Zwei Goldene in Nagano 1998 sowie Silber und Bronze (jeweils Super-G und RTL) in Turin 2006 – dazwischen lag sein schwerer Motorrad-Unfall vom Sommer 2001 – gingen sich für den dreifachen Weltmeister aber aus. Herausragend dabei “Niederkunft und Auferstehung von Nagano”, wie Maier selbst seinen weltberühmten Abfahrts-Sturz und die folgenden Siege in Japan bezeichnet.

Hermann Maier wünscht sich Spiele für Sportler

Kaum jemand weiß also besser, was es für einen Athleten bedeutet, die nur alle vier Jahre kommende Chance am Schopf zu packen. “Prinzipiell kann das jeder Athlet für sich selbst am besten einschätzen”, ist Maier überzeugt. “Olympische Spiele sind das Größte für einen Sportler. Aber man darf nicht mit genau dieser Einstellung reingehen und daran denken, dass es das nur alle vier Jahre gibt”, rät der mittlerweile 41-jährige Salzburger, diesen Gedanken auszublenden.

Vielmehr, so Maier, empfehle sich eine frühe Hinwendung zum Thema Olympia. “Das Wichtige ist, dass man schon in der Kindheit weiß, was Olympia für eine Bedeutung hat. Wenn ich dann mal so weit bin, ist es eh schon zu spät.” Den Moment der Spiele solle man genießen, den Wettkampf aber als einen wie jeden anderen betrachten. “Erst bei der Siegerehrung kann man wieder ins Bewusstsein lassen, dass es Olympische Spiele sind.”

“Olympia ist ja oft etwas für Außenseiter gewesen”

Am Tag X das Maximum abrufen zu können, sei eine ganz besondere Herausforderung. Für Maier kommt es aber darauf an, ob man Favorit oder Außenseiter ist. “Olympia ist ja oft etwas für Außenseiter gewesen. Aber als Favorit nochmals Olympiasieger zu werden, ist sicher das Größte. Der Weltcup ist zwar die größte Auszeichnung, Olympia steht für mich ideell da aber noch drüber. Als Favorit die Leistung nochmals zu bringen, das ist die große Kunst.”

Dass die im Olympia-Winter im ÖSV-Abfahrtsteam wieder intensivierte interne Abfahrts-Qualifikation auf keinen Fall geschadet hat, davon ist Maier überzeugt. Olympia-Gold für Matthias Mayer in Sotschi mag da als Bestätigung dienen. “Aber damals hatte nicht einmal ich einen Fixplatz, da konnten sich die Trainer stets in den Vordergrund rücken”, blickt der einstige “Herminator” heute lachend zurück.

Insgesamt seien dadurch die Abfahrtsleistungen als Team besser geworden, aber von damals doch noch immer deutlich entfernt. Auch Maier hofft deshalb, dass sich Mayer oder andere bald als interne Führungsfiguren etablieren. “Es ist immer gut, wenn man intern einen gewissen Druck oder eine Leitfigur hat. Es braucht einfach jemand, an dem man sich orientiert”, verweist Maier auf Asse wie Aksel Lund Svindal, Ted Ligety oder Bode Miller. Maier: “Es braucht einen überragenden Siegfahrer, um sich orientieren zu können.”

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(APA)

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