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Heizkostenzuschss stieg rekordverdächtig

Die erste Jännerhälfte hat Vorarlberg endlich einen richtigen Winter mit ordentlichen Minustemperaturen beschert. Doch mit jedem Minusgrad steigen die Heizkosten massiv. Antrag [360KB] | Spartipps [137KB]

Die Brennstoffhändler melden eine deutlich erhöhte Nachfrage, die Erdgasgesellschaft liefert drastisch mehr – und noch nie hatten die Sozialämter Vorarlbergs mehr Anträge für Heizkostenzuschüsse zu bearbeiten, wie die “ VN“ erhoben.

Heizkostenzuschuss

Im Rathaus der Stadt Dornbirn wurden bereits jetzt 300 Anträge mehr gestellt als im gesamten vorigen Winter – ein Zuwachs um fast 46 Prozent. Und das, obwohl die Antragsfrist noch bis 27. Jänner läuft. Ähnlich die Situation in Bregenz: 45 Prozent Plus. “ Die Menschen sagen uns, dass sie wahnsinnig viel heizen müssen – wir rechnen in dieser Woche noch mit einem ordentlichen Ansturm“ , sagt Marion Bergmoser vom Bregenzer Sozialamt. Auch in Feldkirch wurden bereits 15 Prozent mehr Anträge abgegeben. “ Die Zahl der Anträge wächst gewaltig, gerade in diesem kalten Winter schlägt die Arbeitslosigkeit da voll durch“ , schildert Ernst Scheidbach vom Bürgerservice der Stadt Feldkirch.

Im vergangenen Winter wurden insgesamt 4171 Vorarlberger mit dem einmaligen Heizkostenzuschuss von damals 150 Euro unterstützt. Heuer ist die Möglichkeit zur Antragsstellung vom Land Vorarlberg verlängert worden – auch der Beitrag wurde auf 176 Euro erhöht. “ Da bahnt sich eine Rekordzahl an Anträgen auf Heizkostenzuschuss an“ , wird in der Sozialabteilung im Amt der Vorarlberger Landesregierung bestätigt.

Elf Tage ohne Pluswert

Die meiste Energie im Haushalt wird für das Heizen benötigt – unglaubliche 56 Prozent. Dementsprechend abhängig sind die Heizkosten von den Außentemperaturen. “ Und vom 6. bis zum 16. Jänner hatten wir keinen Tag mit Plusgraden in Vorarlberg“ , bestätigt der Bregenzer Wetterdienst. “Während der nun vorerst zu Ende gegangenen Kälteperiode haben wir gegenüber den Vorjahreswerten einen 30-prozentigen Mehrverbrauch an Gas gemessen“ , schildert VEGGeschäftsführer Erwin Kopf den “ VN“ . “ Selbst wenn nach einigen kalten Tagen der Eindruck entsteht, dass es mit dem schlimmen Winter auch eine schlimme Abrechnung geben wird: unsere Erfahrung zeigt, dass sich der Mehrverbrauch bis zum Ende der Heizperiode auf zehn Prozent Schwankung einpendelt“ , so Kopf.

Heizöl-Nachschub

“ Viele haben im Herbst zu wenig Heizöl eingelagert, in der Hoffnung dass Öl billiger wird.“ Tatsächlich ist nun Heizöl etwas billiger als noch im Herbst, doch sei in vielen Fällen bis zum letzten Tropfen geheizt worden – plötzlich blieb das Haus kalt. “ Vorarlbergs Händler fahren derzeit Sonderschichten, um so schnell wie möglich beim Kunden zu sein“ , schildert Rainer. Auch die Nachfrage nach Hackschnitzeln, Pellets und anderen Brennstoffen sei merklich gestiegen. Für die verbleibenden Wintermonate erwarten die Experten des Vorarlberger Energieinstituts übrigens eine Entlastung: “Über die Jahre gesehen wird im Jänner und Dezember mit 35 Prozent der Löwenanteil der jährlichen Heizenergie verbraucht“ , so Energieinstituts-Sprecher Josef Burtscher.
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