Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren in der Villa Momo
Brigitte Dünser rief vor 10 Jahren die Villa Momo ins Leben – benannt nach ihrem ersten Pferd. Der Therapiestall mit insgesamt sieben Pferden ist genau auf ihre Arbeit ausgerichtet. Hier können sich Kinder austoben, den richtigen Umgang mit den sanften Riesen erlernen und gefördert werden.
„Kinder, die in die Villa Momo kommen, haben in erster Linie Spaß am Reiten und Voltigieren. Zum anderen arbeite ich aber auch mit Kindern, die einen Förderbedarf haben oder einfach nur gefördert werden wollen“, so die Pädagogin. Während bei der typischen Hippotherapie Kinder mit Behinderung ihren Platz finden, werden beim heilpädagogischen Reiten und Voltigieren Kinder mit motorischen Störungen, Sprachproblemen, Traumas, Beziehungsproblemen und dergleichen beschäftigt.
Erfolgserlebnisse
Der Grund für auffällige Verhaltensweisen bei Kindern liegt oft in Vertuschungs- und Vermeidungsstrategien. Das bedeutet: Kinder, die etwas nicht können, versuchen genau dies durch ablehnendes Verhalten, Herumkasperln, aber auch durch Aggression geheim zu halten. „Ich biete den Kindern gezielt Übungen an, die ihrem Können entsprechen. Des Weiteren hilft gutes Zureden, einfach den Kindern Mut machen. Wenn sie dann eine Übung schaffen, die sie sich zuvor nicht zugetraut haben, ist das Erfolgserlebnis natürlich groß“, erklärt Dünser.
Beziehung zwischen Mensch und Tier
Auch der Kontakt zwischen Kind und Pferd spielt eine große Rolle. Tiere sprechen Kinder auf einer sehr emotionalen Ebene an. „Ich denke, auch das Getragenwerden ist sehr wichtig. Das Schaukeln auf dem Pferderücken erinnert zudem an das Schaukeln im Mutterleib“, weiß die Pädagogin. Das Pferd ist dem Menschen in seiner Hierarchie und Struktur sehr ähnlich. Es gibt Freundschaften, aber auch Antipathien. „Nicht zuletzt ist es für die Kinder sehr schön, dass sie auf dem Pferd reiten, es führen können und es dann macht, was sie ihm sagen. Ein kleiner Mensch führt ein großes Pferd“, lächelt Brigitte Dünser.