Ich war nie ein Neonazi und werde nie ein Neonazi sein. Wer hinter der Offenlegung der umstrittenen Jugendfotos von ihm steckt, konnte der FPÖ-Obmann nicht beantworten.
Knapp eine Stunde dauerte die Grundsatzerklärung Straches, dann gab es für Pressefragen noch einmal 20 Minuten drauf. Der sichtlich ein wenig angeschlagene FP-Chef verwehrte sich dabei wiederholte Male dagegen, in ein rechtsextremes Eck gestellt zu werden und nahm das auch für seine Partei in Anspruch: In der FPÖ haben Neonazis keinen Platz.
Die ganze Foto-Affäre sieht Strache als Versuch ihn wegzuputschen. Dahinter stecken könnten sowohl Heckenschützen aus der eigenen Partei als auch die ÖVP, die sich eine Wiedervereinigung von FPÖ und BZÖ wünsche, um eine zweite Regierungsoption zu haben und wisse, dass das mit ihm nicht gehe. Dass die Fotos vom bekannten Neonazi Gottfried Küssel stammen, wie dies der FPÖ-Abgeordnete Lutz Weinzinger vermutet hatte, schloss Strache aus, da dieser keinen Zugang zu seinen Jugendbildern gehabt haben könne.
Zur Selbstverteidigung hatte Strache einige Bilder anderer prominenter Politiker mitgebracht. So überraschte er etwa mit einem der FPÖ zugespielten offenbar recht aktuellen Foto, auf dem Ex-Finanzstaatssekretär Alfred Finz (V) beim Biertrinken mit einer Person zu sehen ist, die vom FPÖ-Chef als Küssel identifiziert wurde und die ihm zumindest auch täuschend ähnlich sieht. Bezüglich seines vermeintlichen Kühnen-Gruß-Fotos präsentierte Strache ein Spiegel-Cover, auf dem die deutsche Bundeskanzlerin Angela (von Strache Andrea genannt, Anm.) Merkel mit der selben Fingerhaltung zu sehen ist.