Die Wiener erkannten die Überlegenheit von Doppeltorschütze Diego Costa und Co. neidlos an, haderten aber auch mit einem Lattenschuss von Philipp Hosiner und einem nicht gegebenen Elfmeter nach Foul an Roman Kienast. Auch Trainer Nenad Bjelica musste im Duell mit seinem großen Trainer-Vorbild Diego Simeone Lehrgeld bezahlen.
Wegen Kritik am italienischen Schiedsrichter Daniele Orsato sah der Kroate die zweite Spielhälfte nur von der Tribüne aus. Bjelica muss nun mit einer Sperre für den kommenden Auftritt am 6.11. in Madrid rechnen. “Ich habe den Schiedsrichter in aller Ruhe gefragt, ob wir zu klein sind für dieses Spiel. Das hat anscheinend gereicht. Der Ausschluss war für mich unverständlich, aber ich muss ihn respektieren”, sagte Bjelica.
Der 42-Jährige erinnerte daran, dass die Madrilenen mit Teamkickern aus Spanien, Brasilien, Argentinien oder Uruguay gespickt sind: “Mehr Geld, mehr Qualität. Atletico ist auf dem Transfermarkt 200 Millionen Euro mehr wert als die Austria.”
Das öffentlich ohnehin nie wirklich formulierte Ziel, mit Platz drei die Qualifikation für die K.o.-Phase der Europa League zu schaffen, ist noch erreichbar, scheint aber derzeit unrealistisch.
Manuel Ortlechner weiß, dass gegen solche Gegner “nur mit 90 Minuten Topleistung” etwas zu holen ist. In der Offensive gelang auch vor der größten Kulisse in einem Austria-Heimmatch seit 1979 kein Treffer. “Wirklich schade, vergangene Saison wäre er sicher reingegangen”, glaubte Hosiner, dass es bei ihm derzeit einfach nicht sein will.
Nach nur einem Sieg in den jüngsten elf Pflichtspielen wartet auf die Austria am Sonntag das Heim-Derby gegen Rapid. Florian Mader beeindruckte die Ballsicherheit der Madrilenen: “Da sollten wir uns für Sonntag etwas abschauen.”