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Hans Peter Martins Liste schrumpft

Die EU-Abgeordnete Angelika Werthmann ist am Mittwoch aus der "Liste Martin" ausgetreten. Sie begründete ihren Schritt in Brüssel mit Differenzen vor allem im Sozialbereich.
"Schweigen Ende bereiten"

Werthmann sieht hier keine Gemeinsamkeit mehr mit dem Listenführer Hans-Peter Martin. Sie wird als “wilde” Abgeordnete im Europaparlament bleiben und zu keiner anderen Partei übertreten, betonte sie. Die Liste von Hans-Peter Martin ist damit von drei auf zwei Mandatare geschrumpft.

Die Situation erinnert deutlich an das Jahr 2005, als Martins frühere Listenzweite Karin Resetarits den Bruch vollzogen hatte und zu den Liberalen wechselte. Mit dem Abgang von Werthmann verfügt Martin nur mehr über zwei Abgeordnete – neben ihm noch Martin Ehrenhauser.

“Respekt” von Strasser und Leichtfried

“Respekt” zollten der ÖVP-Delegationsleiter im EU-Parlament, Ernst Strasser, und sein SPÖ-Funktionskollege Jörg Leichtfried dem Austritt von Angelika Werthmann aus der Liste Martin. Strasser erklärte gegenüber der APA, Werthmann habe sich konstruktiv und aktiv in die Parlamentsarbeit eingebracht und sehr rach eingearbeitet. Ihre gute Arbeit in den Ausschüssen sei offenbar der “destruktiven Linie von Hans-Peter Martin entgegen” gestanden.

Leichtfried erklärte, der Austritt Werthmanns habe sich schon länger abgezeichnet. Es sei allerdings schon “ungewöhnlich”, dass dies nach dem Abgang von Karin Resetarits aus der Liste Martin nun schon ein zweites Mal passiere.

Die grüne Abgeordnete Ulrike Lunacek meinte, der Schritt Werthmanns habe sie “nicht wirklich erstaunt”.

Martin – ein aus Vorarlberg stammender Journalist – wurde als Aufdecker von Missständen und Privilegien bekannt. Wegen seiner Methoden wurde er allerdings von den meisten EU-Abgeordneten kritisiert.

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