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Hans Moser-Gedenktafel enthüllt

In der einstigen Moser-Villa und jetzigen Botschaft Aserbaidschans wurde in einer Feierstunde mit Vizepremier Efendiyev, Wirtschaftsminister Bartenstein und Waltraut Haas eine Hans Moser-Gedenktafel enthüllt.

Hans Moser in Aserbaidschan. Wer hätte wohl gedacht, dass der legendäre Wiener Volksschauspieler und die ölreiche Kaukasus-Republik einmal zusammenkommen. So geschehen Dienstagnachmittag in einer Feierstunde in Wien-Hietzing. Die dortige einstige Moser-Villa ist Sitz der aserbaidschanischen Botschaft in Österreich. Im Beisein prominenter Gäste, unter ihnen Aserbaidschans Vizepremier Elcin Efendiyev, Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) und Waltraut Haas, die in zehn Filmen mit Moser spielte, wurde eine Gedenktafel für den unvergesslichen Schauspieler enthüllt.

„Als ich das erste Mal von Hans Moser hörte, war ich ein kleines Kind“, erzählte Efendiyev. Später habe er Moser-Filme gesehen. „Damals habe ich mir nicht träumen lassen, dass Aserbaidschan ein unabhängiger Staat wird und in diesem Haus seine Botschaft eröffnet.“ Der Vizeregierungschef überbrachte Grüße von Staatspräsident Ilham Alijew, dessen Vater und Amtsvorgänger die geräumige Villa vor einigen Jahren erworben hatte, und würdigte Wien als eines der größten Kulturzentren Europas. „Die Kultur liegt mir am Herzen“, meinte der Politiker, der in seiner Heimat ein bekannter Dichter und Dramaturg ist, im Gespräch mit der APA.

Wirtschaftsminister Bartenstein erinnerte an seinen kürzlichen Besuch in Baku, wo er mit der aserbaidschanischen Regierung ein Memorandum of Understanding im Bereich Öl und Gas unterzeichnete. „Eine Pipeline der kulturellen Verständigung“ wünschte sich der Chef der Kultursektion im Außenministerium, Emil Brix, und, an den aserbaidschanischen Missionschef in Österreich, Fuad Ismayilov, gewandt, sagte er: „Sie haben eine Art Weltstar in Ihrer Botschaft.“ Hans Moser ist “über unseren Köpfen“, meinte denn auch Efendiyev.

Georg Markus und Waltraut Haas ließen den Menschen und Künstler Hans Moser für ein Weilchen auferstehen. Etwa 32 Jahre lebte der grantelnde „Dienstmann“ in diesem Haus. In Mosers Nachlass habe er einen Brief an Hitler gefunden, erzählte der Biograf großer Österreicher, in dem der Schauspieler den Führer bat, seine Frau Blanka zu verschonen. Die Kriegszeit habe Hans Moser in der Josefstadt verbracht, nach dem Krieg zog er mit seiner aus der Emigration zurückgekehrten Frau wieder nach Hietzing. Und er habe äußerst sparsam gelebt, typisch für einen Menschen, der aus bescheidenen Verhältnissen kam und im Krieg gelitten habe, so Markus.

„Er war von meinem ersten Film an wie mein Vater“, schilderte die Zeitzeugin Waltraut Haas, die oft bei den Mosers zu Gast war, die künstlerische Zusammenarbeit mit dem begnadeten Komödianten. „Die Kleine steht unter meinem Schutz“, habe er in seinem unverkennbaren Nuschelton das Filmteam wissen lassen. Berührend das Lied „Hans Moser im Himmel“, das die Aktrice ihrem einstigen Mentor widmete, mit dem sie zehn Filme drehte und in dem Stück „Essig und Öl“ auftrat. „Er konnte die Menschen zum Lachen und zum Weinen bringen.“

Am Gittertor, das die heutige aserbaidschanische Botschaft umgibt, können nun die Wiener auf einer schwarzen Marmortafel folgende Widmung lesen: „In diesem Haus lebte der bekannte und beliebte Volksschauspieler Hans Moser (eigentlich Jean Julier, 1880 bis 1964). Den Wienern gewidmet von der Republik Aserbaidschan in Österreich.“

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