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Hamilton und Vettel wollen episches WM-Duell mit Stil

Vettel und Hamilton respektieren einander enorm
Vettel und Hamilton respektieren einander enorm ©APA (AFP)
Nach zwei Rennen in der neuen Saison erwarten alle Beobachter in der Formel 1 eine mit Spannung geladene Zwei-Mann-Show um den Titel.
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Das ist offenbar auch das Wunschszenario der beiden Protagonisten Lewis Hamilton und Sebastian Vettel, die sechs der vergangenen sieben Titel gewonnen haben. “Ich liebe diesen Fight, den wir haben”, verlautete Hamilton. Der gegenseitige Respekt ist vorhanden.

“Als ultimativer Wettkämpfer will man sich immer mit den Besten messen, weil wenn du dann gewinnst, ist es noch einmal so viel mehr befriedigender”, sagte der Mercedes-Star in China, wo er zum 106. Mal in der Formel 1 auf dem Podium stand. Der 32-Jährige liegt nun gleichauf mit Alain Prost in der entsprechenden Bestenliste auf Rang zwei, nur Rekord-Weltmeister Michael Schumacher hat mit 155 Podestplätzen mehr geschafft.

Mit je einem Sieg führen der Brite und Vettel die WM-Wertung Kopf an Kopf mit 43 Punkten an. Während Ferrari-Zugpferd Vettel Hamilton vor zwei Wochen in Melbourne bei sommerlichen Temperaturen bezwang, setzte sich Hamilton am Sonntag bei kühleren, nassfeuchten Bedingungen durch. Zuletzt standen vor fünf Jahren mit Vettel und Fernando Alonso nach dem Grand Prix von Spanien zwei Piloten gemeinsam an der Spitze. Schon am kommenden Sonntag bewegt sich der Formel-1-Zirkus zum dritten Rennen nach Bahrain.

“Das wird einer der engsten Fights”

“Das wird einer der engsten Fights, wenn nicht der engste, den ich je erlebt habe”, prognostizierte Hamilton. “So einen wie ihn habe ich noch nie gehabt”, sagte er über den Deutschen. “Ich kämpfe jetzt gegen einen viermaligen Weltmeister, der in Topform und phänomenal schnell ist.”

Die Aussagen lassen einiges erwarten, schließlich hat Hamilton einschlägige Erfahrungen auf dem Gebiet und zwei seiner drei Titel erst im letzten Rennen gewonnen. 2008 fing er Ferrari-Mann Felipe Massa in der letzten Kurve seiner Schlussrunde in Sao Paulo mit einem Überholmanöver gegen Timo Glock noch ab, während die brasilianischen Fans Massa bereits feierten.

Mit seinem Ex-Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg musste Hamilton zweimal bis zum Schluss kämpfen. 2014 hatte er in Abu Dhabi das bessere Ende für sich, 2016 musste er dem Deutschen ebendort zähneknirschend den Vortritt lassen. Und 2007 beendete der Brite die WM als Neuling ex aequo mit seinem McLaren-Teamkollegen Alonso auf dem zweiten Platz – Weltmeister wurde mit einem Zähler Vorsprung Kimi Räikkönen.

Gegen Vettel ist er jedoch noch nicht in die Schlacht gezogen. Der Deutsche gewann mit Red Bull vier Titel in Folge, ehe Hamilton und Mercedes 2014 auch dank eines neuen Motoren-Reglements ihren Siegeszug antraten. Seinem Widersacher sicherte Hamilton uneingeschränkte Hochachtung zu. “Wir haben so viel erlebt, der Respekt voreinander ist der höchste, den ich vor einem anderen Fahrer habe, vor allem vor jemandem seines Kalibers”, betonte der Engländer.

Vettel kennt harte WM-Duelle

Auch Vettel würde einen epischen Zweikampf mit seinem Nachfolger als Serien-Champion begrüßen. “Es ist klar, dass er einer der Schnellsten im Feld ist”, sagte der 29-Jährige. “Es wäre toll, ein enges Rennen zu haben.”

Der Deutsche kennt harte WM-Duelle genauso gut wie Hamilton. 2010 hatten erstmals vier Fahrer im Finale noch die Chance auf den Titel – Vettel krönte sich zum ersten Mal. 2012 sicherte sich der Wahl-Schweizer in einem irren Finish erneut die WM-Krone.

In Bahrain soll der Zweikampf in die nächste Runde gehen. “Das wäre für uns eine gute Neuigkeit. Wir gehen aber nach Bahrain ohne große Erwartungen”, sagte Vettel vorsichtig, obwohl er um die Leistungsfähigkeit seines Ferrari auf dem heißen Wüsten-Kurs weiß. “Mercedes ist das Maß der Dinge. Unser Auto funktioniert aber.”

Schwere Zeiten für Räikkönen

Vettels Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen macht unterdessen schwierigere Zeiten durch, wurde von höchster Stelle gerügt. Ferrari-Boss Sergio Marchionne persönlich zeigte sich von der Vorstellung des Finnen keineswegs angetan. Räikkönen konnte das Tempo von Mercedes-Mann Lewis Hamilton und Vettel nicht mitgehen und belegte hinter dem Red-Bull-Duo Platz fünf. Zudem nörgelte Räikkönen über die Scuderia-Strategie.

“Vielleicht sollten sie sich mal zusammensetzen und mit ihm reden”, ließ Marchionne italienischen Medien zufolge Teamchef Maurizio Arrivabene nach dem Grand Prix am Sonntag wissen. Räikkönen habe ihm während des zweiten Saisonrennens zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt erschienen, sagte der Fiat-Chef weiter. “Vettel war aggressiver.”

Räikkönen kam in Shanghai zu einem frühen Zeitpunkt nicht an Red-Bull-Mann Daniel Ricciardo vorbei und hielt so auch seinen Teamkollegen Vettel auf, der am Ende Sieger Hamilton nicht mehr gefährlich werden konnte. “Wir hätten einen besseren Job machen müssen”, kritisierte Räikkönen hingegen sein Team, das ihn zu einem früheren Reifenwechsel hätte reinholen sollen. In seinem wohl letzten Ferrari-Jahr ist der 37-Jährige bisher klar von Vettel distanziert worden.

(APA/dpa/ag.)

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