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Händler: Salzburger kaufen verstärkt Waffen

Nach Aussagen der Händler kaufen die Salzburger mehr Waffen als vor einigen Monaten.
Nach Aussagen der Händler kaufen die Salzburger mehr Waffen als vor einigen Monaten. ©FMT-Pictures/MW
Immer mehr Salzburger bewaffnen sich, berichten Waffenhändler. Bernhard Russegger von Waffen Russegger in Wals (Flachgau) beobachtet eine Steigerung von einigen hundert Prozent beim Verkauf von Schrotflinten und Pfefferspray innerhalb der letzten zwei bis drei Monate. Die Gründe seien vielfältig.
Salzburger kaufen mehr Waffen

Seit der Einführung des Zentralen Waffenregisters im Juni 2014 können in Österreich erstmals alle legalen Schusswaffen erfasst werden. Im November dieses Jahres waren 907.135 Waffen und 258.622 Waffenbesitzer gemeldet. In Salzburgs Haushalten liegen derzeit 52.092 Schusswaffen und es gibt 15.048 Waffenbesitzer im Bundesland. Im Juli 2014 gab es laut Statistik 45.370 Waffen und 13.583 Waffenbesitzer in Salzburg.

Statistik vom Juli 2014:

Anhang

“Die Leute kaufen mehr Waffen zum Selbstschutz”

Wie ORF Salzburg Ende September berichtete, wurden im letzten halben Jahr im Land Salzburg 1.200 Gewehre mehr registriert – das ist eine Steigerung von rund fünf Prozent. Auch die Zahl der Waffenpässe sei um 50 Prozent auf 320 angestiegen.

Das bestätigt auch Bernhard Russegger von Waffen Russegger in Wals. In den letzten zwei bis drei Monaten beobachte er eine Steigerung von einigen hundert Prozent bei Schrotflinten, Pfeffersprays und anderen Verteidigungswaffen. „Die Leute kaufen mehr Waffen zum Selbstschutz, das ist Fakt“, erzählt Russegger im Gespräch mit SALZBURG24. Gründe dafür gebe es mehrere. Neben einer möglichen Verschärfung des Waffengesetztes kommendes Jahr, sei auch ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung Auslöser für die steigenden Verkaufszahlen. „Die Leute sind besorgt und wollen zur Sicherheit etwas haben“, sagt Russegger. Noch mehr Verkäufe seien außerdem seit den Flüchtlingsströmen über Salzburg und den jüngsten Terroranschlägen in Paris zu beobachten, schildert der Waffenhändler.

Bernhard Russegger im Gespräch mit Nicole Schuchter von SALZBURG24/FMT-Pictures/MW
Bernhard Russegger im Gespräch mit Nicole Schuchter von SALZBURG24/FMT-Pictures/MW ©Bernhard Russegger im Gespräch mit Nicole Schuchter von SALZBURG24/FMT-Pictures/MW

Pfefferspray und Schrotflinte zur Verteidigung

Verstärkt gekauft werden derzeit Schrotflinten, diese sind zwar meldepflichtig, jedoch ab 18 Jahren frei. „Die Leute, die zu uns kommen, sind bunt gemischt. Von jung bis alt, vom Tischler bis zum Richter“, erzählt Russegger. Unter den Käufern seien auch immer mehr Frauen, die verstärkt zu Pfeffersprays greifen.

„Zum Selbstschutz empfehlen auch wir Pfefferspray, weil man hier auf Distanz von fünf bis sechs Metern gehen kann, im Gegensatz zum Elektroschocker zum Beispiel“, erklärt der Experte. Auch ein Messer sei keine Verteidigungswaffe, da damit ein Angriff nicht abgewehrt werden kann. Auch Schusswaffen zur Verteidigung einzusetzen mache Sinn, sagt Russegger. „Aber nur, wenn man damit dementsprechend umgehen kann.“

Frauen kaufen vor allem Pfefferspray zum Selbstschutz./FMT-Pictures/MW
Frauen kaufen vor allem Pfefferspray zum Selbstschutz./FMT-Pictures/MW ©Frauen kaufen vor allem Pfefferspray zum Selbstschutz./FMT-Pictures/MW

Respekt vor der Schusswaffe als Voraussetzung

Der legale Besitz von Waffen ist ein Grundrecht eines jeden Österreichers. „Wenn die Leute das Gefühl haben, dass sie von Regierung und Polizei nicht mehr ausreichend beschützt werden können, ergreifen sie Eigeninitiative. Das ist ganz normal“, so Russegger, der auch gleichzeitig beruhigt: Es gebe aber keinen Grund, Angst davor zu haben, dass sich das Volk bewaffnet. Jeder Kauf von Schusswaffen muss gemeldet und der Umgang geschult werden. „Voraussetzung ist ein gesunder Menschenverstand und der Respekt vor der Schusswaffe, dann kann auch nichts passieren.“

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