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Großbritannien: Visa gegen Sex

Bei einer britischen Einwanderungsbehörde wurden einem ehemaligen Mitarbeiter zufolge Visa als Gegenleistung für Sex vergeben. Besonders Brasilianerinnen seien bevorzugt behandelt worden.

„Ein Mädchen kam ins Büro und sagte, ein Mitarbeiter habe sie in ihrer Wohnung besucht und mit ihr geschlafen. Sie bekam eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung“, zitierte die Zeitung „The Sun“ am Dienstag Anthony Pamnani, einen ehemaligen Sachbearbeiter des Einwanderungsamts Croydon im Süden Londons. Attraktive Antragstellerinnen hätten häufiger nach bestimmten Mitarbeitern der Behörde gefragt, die ihre Fälle bearbeiten sollten. Der britische Zuwanderungsminister Tony McNulty kündigte eine Untersuchung der Vorwürfe an.

Vor allem Brasilianerinnen seien bevorzugt behandelt worden, sagte Pamnani. Die Mitarbeiter hätten ihnen bei gleicher Ausgangsbasis oft doppelt so lange Aufenthalt in Großbritannien gewährt wie brasilianischen Männern. Gegenüber weniger attraktiven Frauen hätten sich die Mitarbeiter unerbittlich gezeigt. „Die ist ja ekelhaft – lasst uns die auf jeden Fall zurück nach Hause schicken“, zitierte Pamnani einen ehemaligen Kollegen. Der 23-Jährige sagte, er habe gekündigt, da seine Beschwerden wegen Korruption nicht beachtet wurden.

„Das sind ungeheuerliche Anschuldigungen und ich werde sicher stellen, dass sie vollständig untersucht werden“, teilte der Zuwanderungsminister mit. Derartiges Verhalten werde nicht geduldet. Er vertraue darauf, dass die Mitarbeiter der Behörde ihre Arbeit mit Professionalität und Integrität ausführten. Das Einwanderungsamt in Croydon ist das größte in Großbritannien. Es bearbeitet jährlich rund 300.000 Visa- und Asylanträge.

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