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Große Aufruhr nach Baustopp von Terminal-Neubau "Skylink"

©APA/HANS KLAUS TECHT
Die Misere um den gestern gestoppten Terminal-Neubau "Skylink" am Wiener Flughafen verärgert die Kleinaktionäre immer mehr. Das berichtete der Anlegervertreter Wilhelm Rasinger am Mittwoch.

Im APA-Gespräch forderte er umgehende Prüfungen der Vorgänge durch den Rechnungshof (RH), die dann auch Konsequenzen haben müssten. Dringlich sei eine durchgreifende Erneuerung des Aufsichtsrates am Flughafen. Für die Vorstände dürfe es keine Bonifikationen geben. Im Gegenteil: Rasinger forderte heute die Rückzahlung der Vorstands-Boni für die Vorjahre.

Das Argument, wonach der Rechnungshof mangels öffentlicher Mehrheit den Flughafen nicht prüfen kann, lässt Rasinger nicht gelten. “Das ist ein politisches Unternehmen, weil alle Organe – Aufsichtsrat und Vorstand – politisch besetzt sind. Am Papier gibt es zwar keine staatliche Aktienmehrheit”, so der Chef des Interessenverbands für Anleger (IVA), “de facto dominiert aber die öffentliche Hand.”

Hauptaktionäre des börsenotierten Flughafen Wien sind die Bundesländer Niederösterreich und Wien mit je 20 Prozent.

Angesichts der Entwicklungen will der Anlegerschützer die sachliche Rechtfertigung der neuen Fünfjahresverträge für den Flughafen-Vorstand hinterfragen. Er wirft den Verantwortlichen vor, die Vorgänge um den Terminalneubau beschönigt zu haben.

In der Kostenexplosion für den Terminalneubau erkennt Rasinger “AKH-Dimensionen”. Da müsse es Konsequenzen von Prüfungen geben. “Wenn man das Geld, das bei Skylink jetzt am Prüfstand ist, für die AUA gehabt hätte, müssten wir heute nicht zittern”, meinte Rasinger mit Blick auf die bevorstehenden EU-Entscheide zum AUA-Verkauf an die Lufthansa.

An den Fällen Flughafen und AUA sieht Rasinger ein Versagen der öffentlichen Hand. “Leidtragende sind wir alle.” Für die Österreicher wäre es “fatal, wenn das mit der AUA schiefgeht”.

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