Obwohl das Geschehen nun Wochen zurückliegt, ist es ein ein Dauerbrenner unter Fans und Funtionären: Der harte Check von Capitals-Center Benoit Gratton an Andrew Schneider vom KAC. Beim ersten Saisonduell der Wiener mit dem Meister aus Klagenfurt fuhr Gratton mit hoher Geschwindigkeit ungespitzt in den scheibenführenden Schneider und streckte ihn mit voller Wucht nieder.
Schneider musste direkt vom Eis ins Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus, wo eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde. Seither ist er außer Gefecht. Der Kanadier kehrte in der Zwischenzeit in seine Heimat zurück, um sich zu erholen. Er will im Jänner wieder für den KAC auf Torejagd gehen.
Gratton will sich das Übeltäter-Etikett nicht umhängen lassen. “Es tut mir leid, dass er noch immer verletzt ist. Meiner Meinung nach war das ein erlaubter Check. Eishockey ist ein harter, schneller Sport – da kann so etwas passieren”, sagte der Center im Vienna Online Interview. “Ich hoffe, dass er bald wieder spielen kann.”
Das Rauhbein im Capitals-Dress ist dafür bekannt, sich auf dem Eis bedingungslos einzusetzen, mitunter sehr hart einzusteigen. Abseits der Eisfläche ist der Kanadier ein ganz anderer Typ. “Ich habe Christoph Brandner, der mit Schneider in Kontakt steht, angerufen und mich nach ihm erkundigt. Ich habe ihm meine Nummer gegeben. Er (Schneider, Anm.) hat mich noch nicht zurückgerufen.”
Der KAC verzichtete nach dem Spiel in Wien auf eine Anzeige. Das betrachten die Funktionäre der Kärntner mittlerweile als Fehler. “Als ich auf dem Video diese Attacke gesehen habe, war ich regelrecht entsetzt”, wurde Vize-Präsident Reichel in der Kleinen Zeitung zitiert. Mit dem US-Amerikaner Shawn Bates verpflichtete der KAC einen NHL-erfahrenen Stürmer als Ersatz für Schneider.