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Graham zu "Gilmore Girls"-Comeback: "Wie die alte Serie, aber erwachsener"

Lauren Graham sprach über ihre Paraderolle der Lorelai Gilmore
Lauren Graham sprach über ihre Paraderolle der Lorelai Gilmore ©APA/AFP/DPA/BRITTA PEDERSEN
Ab 25. November sind vier neue, 90-minütige Folgen von "Gilmore Girls" auf Netflix zu sehen. "Es hat sich wie die alte Serie angefühlt, aber erwachsener", erzählte Lauren Graham (49) von dem Comeback der US-Serie.
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“Ich hasse es, mit diesen Worten um mich zu werfen, aber es war wirklich etwas Besonderes”, schwärmte die Lorelai-Darstellerin in Los Angeles.

Kultserie “Gilmore Girls” erlebt Netflix-Wiederauflage

Nachdem der US-Streamingdienst Netflix mit “Fuller House” die Kultserie “Full House” wiederauferstehen ließ und auch sonst dafür bekannt ist, abgesetzten TV-Serien eine zweite Chance zu geben (u.a. “The Killing”, “Longmire” und “Black Mirror”), sind nun die “Gilmore Girls” an der Reihe. 2007 kam die Kultserie nach sieben Jahren wegen Vertragsstreitigkeiten zu einem für viele Fans unbefriedigenden Ende.

Neun Jahre später veröffentlicht Netflix vier jeweils 90-minütige Kapitel im Leben von Lorelai und ihrer Tochter Rory (Alexis Bledel) mit dem Zusatztitel “Ein neues Jahr” (im Original: “A Year in the Life”). Entwickelt wurde die Miniserie von den Schöpfern und Produzenten Amy Sherman-Palladino und Dan Palladino. Rory steckt in einer Lebenskrise und Lorelai zweifelt an ihrem Liebesglück mit Luke (Scott Patterson) während ihre Mutter (Kelly Bishop) mit dem Tod ihres Mannes Richard (der verstorbene Edward Herrmann) zu kämpfen hat.

Lauren Graham: “Ich war nervös”

Die “Gilmore Girls” haben eine treue Fangemeinde, aber weil diese Serien-Wiederbelebungen im kollektiven Erinnerungsschatz wühlen, werden sie oft mit Vorsicht genossen. Auch die Hauptdarstellerin war besorgt. “Ich war nervös”, gestand Graham. “Ich dachte mir: Was, wenn es sich nicht wie die alte Serie anfühlt? Was, wenn es sich so anfühlt, als würden wir uns verrenken, um diese längeren Episoden zu füllen?” Ihre Sorge war unbegründet, betonte sie, denn in Lorelai hat sie die “wahre Liebe” gefunden.

Sieben Staffeln lang spielte Graham die junge, hippe, alleinerziehende Mutter. Damals war die Serie ihrer Zeit voraus. “Es war ungewöhnlich, eine alleinerziehende Mutter zu sehen, die nicht müde war, nicht zum Opfer gemacht wurde”, betonte die 49-Jährige. “Es war seltsam feministisch. Ich denke, heute haben wir viel mehr Abwechslung, was Frauen da draußen anbelangt, also sind wir froh, dass es immer noch relevant ist.”

Paraderolle Lorelai Gilmore

Bis heute denkt jeder, der sie sieht, an Lorelai Gilmore – und das, obwohl die Schauspielerin seither in einigen Filmen sowie fünf Jahre lang in der US-Serie “Parenthood” mitspielte. Ende November erscheint ihr Buch “Talking as Fast as I Can: From Gilmore Girls to Gilmore Girls (And Everything in Between)”. Auch wenn sie nicht untätig gewesen ist, scherzt sie gerne, dass sie den Zenit ihrer Karriere erreicht hat. “Ich sage den Leuten immer, dass ich im Ruhestand bin, weil es so befriedigend war. Als ich das Skript zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich mir: Das ist alles, was ich jemals in einer Rolle wollte. Das war schwer zu toppen. Also lese ich oft Dinge und denke mir: Nein, das mache ich nicht!”

Andere “Gilmore Girls”-Darsteller über die Serie

Die US-Serie war vor allem wegen ihrer smarten Dialoge, dem Sprachwitz und den popkulturellen Referenzen beliebt. Selten hat man Frauen so schnell und so viel reden hören. “Ich vermisse gutes Schreiben”, sagte auch Alexis Bledel (35) über die Qualität der Serie. “Als Schauspielerin hoffen Sie, dass Sie immer komplexe Charaktere spielen, aber Sie haben Glück, wenn Ihnen das passiert.”

Luke-Darsteller Scott Patterson sieht in der Serie “den Triumph von Charakteren über den Plot” und auch ein Stück weit “Sicherheit” in einer entfremdeten Welt. “Gerade jetzt fühlt es sich so an, als würde die Welt den Bach runter gehen. Es ist eine zuckersüße, erhöhte Realität, aber sie ist zuordenbar”, so der 58-Jährige. Er war der einzige, der offen zugab, dass auch das Geld eine Rolle gespielt hat. “Ich habe Rechnungen zu bezahlen”, lächelte der Schauspieler.

Letzte vier Worte bei den “Gilmore Girls”

Fast die gesamte Originalbesetzung wird in der Fortsetzung zu sehen sein, darunter Rorys Ex-Freunde Dean (Jared Padalecki), Jess (Milo Ventimiglia) und Logan (Matt Czuchry), Melissa McCarthy als Sookie und sogar Lorelais Hund Paul Anka. Einzig Edward Herrmann, der Lorelais Vater Richard spielte, wurde am Set vermisst. “Persönlich war es niederschmetternd”, sagte Graham über den Tod des Kollegen im Dezember 2014. “Für die Serie hat es tiefere Emotionen ermöglicht, weil alle Charaktere mit dem Verlust kämpfen. Natürlich nimmt es mehr weg als es ergänzt, aber wir würdigen ihn”, so die Schauspielerin.

Mit den neuen Folgen kommt auch endlich die Offenbarung der berühmten “letzten vier Worte”, mit denen Amy Sherman-Palladino die Gilmore-Saga beenden wollte. Doch die Worte wurden nie enthüllt, weil sie ihre Arbeit an der Serie mit der sechsten Staffel beendete. Eine Enttäuschung für viele Fans. Und obwohl sie nie wusste, ob sie eine Gelegenheit bekommen würde, weigerte sich die Showrunnerin, die magischen vier Worte zu verraten. “Es ist schon wichtig”, lächelte Graham, “aber es sind nur vier Worte”.

(Die Gespräche führte Marietta Steinhart/APA.)

Hier geht es zu den “Gilmore Girls” auf Netflix

(apa/red)

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