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Googles IAA-Auftritt leitet Umbruch der Autobranche ein

Eigenen Stand, oder gar eigenes Auto zeigt Google auf der IAA 2015 nicht.
Eigenen Stand, oder gar eigenes Auto zeigt Google auf der IAA 2015 nicht. ©EPA
Erstmals will der US-Internetgigant Google auf der IAA in Frankfurt seine Vision von der Mobilität der Zukunft einem breiten Publikum präsentieren.
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Auch wenn die blitzenden Karosserien der neuesten Fahrzeuge auf der internationalen Automesse in Frankfurt auch dieses Jahr im Mittelpunkt stehen. Ist doch einiges anders.

Autohersteller und ihre Lieferanten sind nicht mehr unter sich. Erstmals will der US-Internetgigant Google seine Vision von der Mobilität der Zukunft einem breiten Publikum präsentieren.

In das selbst fahrende Fahrzeug, das derzeit auf amerikanischen Straßen getestet wird, kann man sich in Frankfurt zwar noch nicht setzen. Auch einen eigenen Messestand hat das Unternehmen nicht. Google werde aber die Chance nutzen, um die Messebesucher in Diskussionsveranstaltungen über die Zukunft der Mobilität zu informieren, sagte ein Unternehmenssprecher.

Winterkorn: Daten “im Sinne des Kunden”

Marin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen, freut sich darauf, sagt er: “Also zunächst einmal freue ich mich, dass die großen Googles und Apples erkannt haben, wie interessant das Automobil ist, wie viel Daten ein Automobil liefert, liefern könnte, wenn wir wollen. Und deswegen freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit Google und mit Apple. Sie wird sicher im Sinne des Kunden erfolgreich sein.”

Google betont, man sehe sich als Partner der Automobilindustrie. Das IT-Unternehmen verweist darauf, dass bereits mehr als 35 Hersteller “Android Auto” nutzten, mit der Smartphones mit den Navigations- und Unterhaltungsanwendungen im Wagen verbunden werden können.

Da Software durch die zunehmende Vernetzung immer wichtiger wird und diese vor allem von Technologiefirmen kommt, könnten die Autobauer jedoch langfristig zu Zulieferern von Karosserien und Fahrwerken degradiert werden, sagen Autoexperten.

Daimler fürchtet sich nicht vor Google und Apple

Daimler-Chef Dieter Zetsche hält diese Befürchtung für unbegründet: “Wir können uns vorstellen, wenn wir zusammenarbeiten, dass wir, was ja heute schon der Fall ist, über Apple Play sprechen oder entsprechende Android-System, die für das Entertainment bei uns natürlich laufen können. Aber das Herz des Automobils, das die Intelligenz des Automobils darstellt, wird von uns bereitgestellt und nicht von iOS oder Android. Auch in Zukunft nicht.”

Die digitale Vernetzung und das automatisierte Fahren sind dennoch wichtige Schwerpunkt der diesjährigen Auto-Leistungsshow. Das Sammeln von Daten und darauf aufbauende Dienstleistungen im Auto gelten als Zukunftsgeschäft in der Branche. Zugleich werden den Autofahrern immer mehr Aufgaben von der Elektronik abgenommen.

(Reuters)

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