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Gigantischer Regenwasserspeicher für die Wienerfeldsiedlung

Stadt Wien investiert 10 Millionen Euro für Überflutungsschutz, Kanal und Wasserleitung
Stadt Wien investiert 10 Millionen Euro für Überflutungsschutz, Kanal und Wasserleitung ©APA (Sujet)
Bereits über 60 Jahre ist das Kanalsystem in der Wienerfeldsiedlung alt. Auch Klimawandel, Wetterkapriolen und damit verbundene, immer häufigere Starkregenereignisse bringen das bestehende System an seine Grenzen und erfordern zusätzliche technische Schutzmaßnahmen gegen Überflutungen.

“Verrücktes Wetter braucht gescheite Kanalsysteme. Daher investieren wir in den nächsten zwei Jahren rund 10 Millionen Euro in eine intelligente Abwasser-Infrastruktur in und um die Wienerfeldsiedlung” betont Umweltstadträtin Ulli Sima die Bedeutung des Projektes.

4 Millionen Liter Wasserspeicher für die Wienerfeldsiedlung

Wien Kanal erneuert nicht nur das gesamte Abwassernetz in der Wienerfeldsiedlung, sondern errichtet auch leistungsfähige unterirdische Abwasserspeicher für Regenwetterfälle. Insgesamt 1,2 Millionen Liter Wasser fassen die drei Speicherkanäle in der Eisenmengergasse und Per-Albin-Hanson-Straße im 10., sowie der Hochwassergasse im 23. Bezirk. Gemeinsam mit dem 2,8 Millionen Liter fassenden Speicherbecken in der Neilreichgasse verfügt Wien Kanal damit über ein Speichervolumen bei Regenwetter von mehr als 26.000 Badewannen.

Kanalrohr unter der Südosttangente

Der technisch schwierigste Bauabschnitt, die Bohrung des 153 Meter langen Kanalrohres unter der Südosttangente, wurde nach nur sechs Wochen erfolgreich abgeschlossen. “Mittels modernster Bohr- und Presstechnik wurden 51 Stahlbetonrohre mit einem Druck von 80 Tonnen unterirdisch vorgetrieben. Jedes der zwei Meter großen und drei Meter langen Kanalrohre wog dabei 18 Tonnen” erläutert Wien Kanal Direktor Andreas Ilmer die Projektdetails. Imposant auch die Zahlen des direkt an die Wienerfeldsiedlung angrenzenden Speicherbeckens. 8.500 Kubikmeter Erdmaterial wurden bisher bewegt, 175 Tonnen Stahl und 1.000 Kubikmeter Beton verarbeitet.

Insgesamt 5,2 Kilometer Schmutz- und Regenwasserkanäle

Die Gesamteinzugsfläche des Projektes ist rund 40 Fußballfelder groß. Das Projektgebiet gliedert sich dabei in zwei Teile. Der erste Teil umfasst die Siedlung “Am Wienerfeld West” zwischen Karl-Wrba-Hof im Norden und der Eisenmengergasse im Süden sowie der Neilreichgasse im Westen und der Laxenburger Straße im Osten. Der zweite Teil umfasst die Siedlung “Am Wienerfeld Ost” zwischen Munchgasse im Norden und der Per-Albin-Hansson-Straße im Süden sowie der Laxenburger Straße im Westen und der Macholdastraße im Osten. Ebenfalls gebaut wird in der Neilreichgasse zwischen Eisenmengergasse im Norden und Hochwassergasse im Süden, sowie ein kurzer Abschnitt in der Oberlaaer Straße, wo die letzten Senkgruben angeschlossen werden. Insgesamt errichtet Wien Kanal bis Ende 2016 ca. 5,2 Kilometer Schmutzwasser- und Regenwasserkanäle. Gleichzeitig mit dem Kanalbau saniert die MA 31 – Wiener Wasser die Hauptwasserleitungen im gesamten Siedlungsgebiet.

Täglich 15 Tonnen abgelagertes Material aus Kanälen

Mit einer Leitungslänge von mehr als 2.400 Kilometer ist Wien Kanal Österreichs größter Kanalnetzbetreiber. Täglich wird etwa eine halbe Milliarde Liter Abwasser sicher und umweltgerecht zur ebswien Hauptkläranlage in Simmering transportiert. Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, das Kanalnetz funktionsfähig und sauber zu halten. So wird zum Beispiel täglich 15 Tonnen abgelagertes Material aus den Kanälen geräumt, um den Abfluss zur Kläranlage zu garantieren. Mehr als 99 Prozent aller Haushalte in Wien sind an das städtische Kanalnetz angeschlossen. Trotzdem wächst das Wiener Kanalnetz jährlich um rund zehn Kilometer. Mehr als 700 Kanalbaustellen werden jährlich zur Erhaltung und Reparatur des öffentlichen Kanalnetzes durchgeführt.

(Red.)

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