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Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser gestorben

Oberhauser erlag 53-jährig einem Krebsleiden
Oberhauser erlag 53-jährig einem Krebsleiden ©APA
Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser ist ihrer Krebserkrankung erlegen. Die 53-jährige SPÖ-Politikerin starb am Donnerstag, bestätigte eine Mitarbeiterin am Abend der APA. Oberhauser war seit Februar 2015 wegen Unterleibskrebs in Behandlung - und hatte von Anfang an öffentlich über ihre Erkrankung informiert.

Vor einer Woche hatte Oberhauser per Aussendung bekannt gegeben, dass sie wegen eines längeren Spitals-Aufenthalts zur Behandlung einer Bauchfellentzündung durch Sozialminister Alois Stöger vertreten wird. Daraufhin wünschten ihr zahlreiche Politiker aus Regierung und Opposition gute Besserung – allen voran Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ).

Oberhauser war seit 1. September 2014 Gesundheitsministerin. Mit dem Wechsel von Kanzler Werner Faymann zu Christian Kern im Juni 2016 bekam sie auch die Frauen-Agenden dazu.

Geboren wurde Oberhauser am 30. August 1963 in Wien. Sie hinterlässt ihren Mann, den Radiologen Gerold Oberhauser, sowie zwei Töchter.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich in einer ersten Reaktion “tief betroffen darüber, dass Ministerin Sabine Oberhauser ihren Kampf gegen den Krebs verloren hat”. “Großen Respekt” bezeugte er für den offenen Umgang der Ministerin mit ihrer Erkrankung. “Ihre Fröhlichkeit, ihre Kompetenz und ihr Engagement werden uns fehlen”, betonte der Bundespräsident.

Unvergessen bleiben werde auch ihr starkes frauenpolitisches Engagement, so Van der Bellen. Dieses habe sie etwa Mitglied des Vereins der Wiener Frauenhäuser, als Vorsitzende des Österreichischen Frauenringes, als ÖGB-Frauenvorsitzende und schließlich als Frauenministerin gezeigt.

Trauer in der SPÖ

Mit großer Betroffenheit reagierten Oberhausers Parteikollegen auf das Ableben der Ministerin. “Es ist eine Nachricht, die unbeschreiblich traurig macht. Mein Mitgefühl, meine ganze Anteilnahme und meine Gedanken sind in diesen schweren, bitteren Stunden bei ihrem Mann Gerold, den Töchtern und der Familie”, erklärte Kanzler Christian Kern.

“Wer Sabine Oberhauser kennenlernen durfte, kannte eine Frau, die für ihre Werte und für ihre Überzeugungen eingestanden ist, die im Rahmen ihrer Politik – als Ministerin und Gewerkschafterin – immer überlegt hat, wie möglichst viele Menschen von ihrer Arbeit profitieren können. Und er kannte eine Frau, die auch in den schwierigen Tagen und Wochen ihrer Krankheit immer optimistisch war und ein Lachen auf den Lippen hatte”, würdigte Kern die allseits beliebte Parteikollegin.

“Eine leidenschaftliche Politikerin und ein großartiger und liebenswerter Mensch ist viel zu früh von uns gegangen… In den Herzen so vieler Menschen hat sie einen bleibenden Platz”, zeigte sich Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) schwer erschüttert. “Ihre Herzlichkeit war mitreißend. Die Republik hat eine erfahrene und profilierte Ministerin verloren. Die Sozialdemokratie verliert eine große Frau und Mitstreiterin. Ich persönlich verliere eine liebe Freundin.”

“Der SPÖ-Klub trauert um Sabine Oberhauser”, betonte Klubobmann Andreas Schieder. Er würdigte die Verstorbene als “liebevolle, humor- und kraftvollen Menschen” – und als Politikerin, “die unbeirrt ihren Weg ging und sich konsequent für die Verwirklichung ihre Ziele einsetzte”.

Auch die SPÖ-Frauen waren tief betroffen: “Liebe Sabine, wir SPÖ-Frauen werden dein fröhliches Gemüt und deine unerschütterliche Lebensfreude sehr vermissen”, lautete ihre Botschaft an die Verstorbene.

ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger würdigte die Verstorbene als “extrem warmherzige und extrem fleißige, vorbildliche Kollegin”. Sie habe immer nur das Beste gewollt. Das Martyrium des heimtückischen Unterleibs-Karzimons habe sie “heldenhaft ertragen”. Nun sei sie viel zu früh gegangen, sagte Rasinger gegenüber der APA.

(APA)

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