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Gesichtstransplation: Komplikationen

Einen Monat nach ihrer Operation hat die Französin, der Ende November als weltweit erster Patientin Teile eines Gesichts transplantiert wurden, eine Gewebeabstoßung überwunden.

Zunächst habe sich die Haut rötlich verfärbt, erklärte einer ihrer Chirurgen am Dienstag am Rande einer Konferenz im US-Staat Arizona. Die Ärzte hätten eine Infektion vermutet, doch habe eine Biopsie ergeben, dass das Immunsystem der 38-Jährigen das neue Gesicht abzustoßen versuche.

Daraufhin hätten die Ärzte die Dosis eines Medikaments erhöht, das die Abwehr unterdrücken soll, sagte der Arzt Emmanuel Morelon. Zusätzlich habe die Patientin eine Hautcreme und eine Mundspülung mit dem Medikament erhalten, doch sei dies wirkungslos geblieben. Am 30. Dezember hätten die Ärzte schließlich begonnen, ihr riesige Dosen des Medikaments zu geben. Die Abstoßungsreaktion sei damit am 2. Januar zum Stillstand gekommen. Die Patientin sei über die Aussicht besorgt gewesen, ihr neues Gesicht wieder zu verlieren, sagte Morelon. Als es nach einigen Tagen wieder normal ausgesehen habe, sei sie sehr erleichtert gewesen.

Inzwischen gehe es ihr so gut, dass sie unter Menschen gehen könne, ohne größeres Aufsehen zu erregen, erklärte ein anderer ihrer Ärzte, Jean-Michel Dubernard. Erst am Sonntagabend sei sie mit ihrem Psychiater ausgegangen. „Sie gingen auf der Straße, sie gingen in eine Bar“, sagte Dubernard. „Sie kann schlucken und essen. Das war vor der Operation unmöglich. Psychologisch ist sie sehr glücklich.“

Der Frau, von der aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes in Frankreich nur der Vorname Isabelle genannt wird, waren am 27. November in der nordfranzösischen Stadt Amiens Nase, Lippen und Kinn einer hirntoten Frau übertragen worden. Die allein erziehende Mutter von zwei Kindern war im Mai von ihrem eigenen Labrador angefallen und im Gesicht entstellt worden.

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