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Geschenk zu Ostern: Kaninchen sind keine Kuscheltiere

Kaninchen brauchen Auslauf im Freien.
Kaninchen brauchen Auslauf im Freien. ©Vier Pfoten
Gerade zu Ostern landen Kaninchen oft als lebende Geschenke im Osterkörbchen. Der Tierschutzverein Vier Pfoten in Wien warnt jedoch vor den flauschigen Tieren. Trotz ihres Aussehens sind Kaninchen keine Kuscheltiere.

“Nehmen wir uns ein Kaninchen, dann haben die Kinder auch was zum Kuscheln!” – hinter dieser sehr weit verbreiteten, gut gemeinten Absicht vieler Eltern steckt laut VIER PFOTEN leider ein völliger Irrglaube. “Das Tragische daran ist: Für diesen Irrtum müssen tausende Kaninchen in österreichischen Haushalten unter tierschutzwidrigen Bedingungen leben”, sagt VIER PFOTEN Heimtierexpertin Sarah Ross.

Kaninchen brauchen Freiraum

In freier Wildbahn leben die Tiere in großen Gruppen auf weichem Boden; zu ihrer täglichen Beschäftigung gehört das Graben von Höhlen und rohrartigen Gängen. Daher stellt sich natürlich prinzipiell die Frage: Kann man Kaninchen überhaupt artgemäß halten? Die Antwort von VIER PFOTEN ist: Ja, aber nur unter gewissen Voraussetzungen.

Mögen nicht gehalten werden

Zunächst sollte man sich wirklich schon vor der Anschaffung intensiv mit den Bedürfnissen der Tiere auseinandersetzen. “Schon da müsste vielen Interessenten klarwerden, dass sie den natürlichen Ansprüchen dieser Tiere nicht gerecht werden können”, meint Sarah Ross. “Denn auch aufgrund ihrer Größe werden Kaninchen gern als das perfekte Heimtier für Kinder angeschafft. Dabei sind die Tiere für Kinder ungeeignet. Weder mögen sie angefasst noch auf den Arm genommen werden. Kaninchen leben auf dem Boden. Werden sie hochgenommen, empfinden sie Angst und Aggression. Als Reaktion wehren sie sich mit Beißen und Kratzen.”

Freigehege für Kaninchen ideal

Aber es gibt auch gute Nachrichten: “Allen Gartenbesitzern, die Freude daran haben, die possierlichen Tiere bei ihrem Treiben zu beobachten, kann ich grünes Licht geben”, sagt Sarah Ross. “Bauen Sie ein Gehege über mehrere Meter, welches es den Tieren erlaubt, sich aufzustellen, zu buddeln, zu knabbern und sich zu verstecken. Je mehr Platz für die Kaninchen zur Verfügung steht, desto besser.”

Nie alleine lassen

Kaninchen sind Rudeltiere; kein Mensch kann ihnen die Artgenossen ersetzen. Daher sollte das Kaninchen mindestens einen Partner haben, egal ob gleichgeschlechtlich oder nicht. Kaninchenhalter sollten allerdings bei einer heterogenen Haltung über eine Kastration nachdenken, wenn sie einen allzu großen Kaninchensegen vermeiden wollen. Sarah Ross: “Eine Kastration hat auch andere Vorteile: Bei den weiblichen Tieren beugt sie diversen Krebserkrankungen wie Gebärmutter- und Eierstockkrebs vor; männliche Kaninchen werden in der Regel ruhiger und leiden nicht länger unter ihrer sexuellen Aggression.

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