Sie sehe die Patientensicherheit angesichts der von KAV-Direktor Udo Janßen angeordneten Aufhebung der Bettensperre – durch die Sperre mussten Patienten teilweise am Gang untergebracht werden – gefährdet.
Wilhelminenspital-Ärzte erstatteten Gefährdungsanzeige
Mehrere Oberärzte der betroffenen 2. Medizinischen Abteilung haben laut einem Bericht der “Presse” die Gefährdungsanzeige erstattet, weil “eine medizinisch professionelle und adäquate Patientenversorgung und Patientensicherheit unter diesen Bedingungen nicht gewährleistet werden können”, wie es in einem – von der Zeitung zitierten – Brief an den ärztlichen Direktor Andreas Steiner, an Generaldirektor Janßen und an Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) heißt.
Drohung mit Urlaubssperre im Falle einer Anzeige
Zur Erklärung: In der Abteilung waren bis vor kurzem einige Betten gesperrt, da nicht genug Personal zur Verfügung stand. Deshalb mussten Patienten in Gangbetten ausharren. Die Ärzte weisen in ihrem Brief nun darauf hin, dass die Sperre der zehn Betten seit 19. September 2016 von der Generaldirektion genehmigt gewesen sei. Die “nach Mediendruck erzwungene” “Wiedereröffnung der Betten” ändere nichts an der Personalsituation. Daher werde “dringendst ersucht, unser ärztliches Personal adäquat aufzustocken oder die Bettensperre wieder zu etablieren”. Außerdem wird Janßen vorgeworfen, den Ärzten mit Urlaubssperre gedroht zu haben, sollten sie die Anzeige erstatten.
Aufhebung der Bettensperre abgeklärt
Eine Sprecherin des KAV teilte laut “Presse” in Reaktion auf den Brief mit, dass die aktuelle Aufhebung der Bettensperre mit dem Abteilungsvorstand und dem Team besprochen worden sei. “Aber aufgrund der heutigen Meldung wird sich die Generaldirektion die aktuelle Lage natürlich genau ansehen, sowohl untertags als auch in der Nacht”, wird die Sprecherin zitiert: “Und zwar unter anderem die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter, die Dienstplanung, die Abläufe und die Personalplanung.” Ein Mitarbeiter der Generaldirektion sei bereits vor Ort. Den Vorwurf der Ärzte, Janßen habe der Abteilung mit einer Urlaubssperre gedroht, wies sie zurück.
(APA/Red.)