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Gang rüaf da Chüali

Als wärs ein Stück von mir: In jedem Käselaib steckt  Konzett‘s  Engagement als "Meistersenn".
Als wärs ein Stück von mir: In jedem Käselaib steckt Konzett‘s Engagement als "Meistersenn". ©Harald Hronek
50 Jahre als Senner auf der Alpe - Gerhard Konzett - Fontanella

Der 50. Alpsommer für Gerhard Konzett als Senner.

(amp) “Gang rüaf da Chüali, gang rüaf da Chälbli”, singt Gerhard Konzett im zweiten Tenor bei den Obergrechter Senna. Musik ist neben seiner Frau Emma und seiner Familie “Lebenselixier” für den 71-Jährigen, der in diesem Sommer sein “Goldenes” Jubiläum als Senner feiert. Bereits als Kind verbrachte Gerhard den Sommer als Hirte auf der Alpe. Ab seinem 21. Lebensjahr übernahm er Verantwortung als Senner auf der Alpe Zafern oberhalb von Fontanella. 21 Jahre war er mit seiner Familie im Nenzinger Himmel und nunmehr seit 20 Jahren ist er alleiniger “Meistersenn” auf der Laguz-Alpe.
“Meistersenn” ist Gerhard im wahrsten Sinne des Wortes. Gemeinsam mit seinem Bruder Vinzenz, der auf der Faschina-Alpe als Senner im Einsatz ist, haben die Konzett‘s bei den Käseprämierungen in Schwarzenberg und auch bei anderen Alpkäse-Gourmet Prämierungen meistens die Nase vorn.

17 Stunden Tag
Erfolge kommen nicht von ungefähr. Gerhard Konzett‘s Arbeitstag hat meist zwischen 15 und 17 Stunden, je nach Milchanlieferung. Täglich steht er spätestens um 3.30 Uhr in seiner Laguzer Sennstube. Bis die Älpler ihre Milch – derzeit sind es 1.600 Liter pro Tag anliefern – will Gerhard seine Alpbutter “geschlagen” und die Vorbereitungen für die Produktion “seiner” Spezialität, den “Laguzer Alpkäse” getroffen haben. Rund 14 Tonnen “Laguzer” sollen es allein in diesem Alpsommer werden. Frau Emma ist für die Melkarbeit im Sennstall und für die Verpflegung im Haus zuständig. Mit etwas Wehmut blicken beide zurück in die Vergangenheit: “Früher war man mit Kind und Kegel auf der Alpe”. Heute sind alle Kinder irgendwo im Ganzjahresjob. “Senner ist sicher ein schöner Beruf”, schmunzelt Sohn Harald, gibt aber zu, dass ihm die Fünftagewoche doch lieber ist. “Irgendwann muss Schluss sein”, denkt Gerhard Konzett ans Aufhören. Ob allerdings nach der “Winterpause” ihn und seine Emma dann doch wieder der Älplerruf “Gang rüaf da Chüali” lockt, wird sich zeigen.

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