Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hatte für den Hochschul- und Forschungsbereich bis 2018 einen zusätzlichen Finanzbedarf von 1,6 Mrd. Euro angemeldet. Davon waren für die Absicherung der Forschungsfinanzierung etwa beim FWF und der ÖAW 383 Mio. Euro veranschlagt. Die nun zugesagten zusätzlichen 300 Mio. Euro liegen zwar unter dieser Forderung, der FWF soll damit aber erstmals ein abgesichertes Budget erhalten.
Denn bisher hatte der FWF mit einem strukturellen Budgetproblem zu kämpfen. Der primär Grundlagenforschung fördernde Fonds bewilligte 2013 Förderungen in Höhe von 202,6 Mio. Euro, nur etwa die Hälfte der Mittel (2013: 101,9 Mio. Euro) sind aber im Bundesbudget festgeschrieben. Den Rest hat das Wissenschaftsministerium aus verschiedenen Töpfen und Rücklagen zusammengekratzt. Weil diese Reserven zur Neige gehen, bestand die Gefahr, dass das FWF-Budget ab 2016 halbiert wird. Aus diesem Grund hatte der FWF bereits die Neugenehmigung langfristiger Projekte wie Doktoratskollegs oder Spezialforschungsbereiche ausgesetzt.
Sollten die für den FWF vorgesehenen 550 Mio. Euro gleichmäßig auf die drei Jahre aufgeteilt werden, würden im Budget 183,3 Mio. Euro pro Jahr für den FWF statt wie bisher 101,9 Mio. Euro stehen. 57 Mio. Euro, also der Rest der zusätzlichen 300 Mio. Euro, sollen zu einem Großteil an die ÖAW gehen, ein Teil davon aber auch in die angewandte Forschung im Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium. Wie die Aufteilung im Detail aussehen wird, wollte man laut “Standard” mit Verweis auf die anstehenden Leistungsvereinbarungen mit der ÖAW noch nicht sagen.
Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) und Wissenschaftsminister Mitterlehner hatten Anfang April bereits bekannt gegeben, sich auf das Wissenschaftsbudget geeinigt zu haben, wollten allerdings vor der Budgetrede am 29. April keine Zahlen nennen.