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Für immer Adaline - Trailer und Kritik zum Film

Der griechische Philosoph Plato glaubte, dass zu jeder Seele ein Stern gehört, auf den sie zurückkehrt, wenn man auf Erden anständig gelebt hat.

So jedenfalls erzählt es der betagte College-Professor William Jones (Harrison Ford) im Film “Für immer Adaline”, der am Freitag in den österreichischen Kinos startet.

Für immer Adaline – Die Geschichte

Damit klingt an, um welche Art Kinoproduktion es sich hier handelt: um eine übersinnliche Romanze, die zwar pure, teils kitschige Mainstream-Unterhaltung ist, aber durchaus Stoff zum Nachdenken über wesentliche Fragen des Lebens bietet. Wie geschaffen, um romantischen (weiblichen) Seelen einen regnerischen Sommerabend zu verschönern. Nicht zuletzt drei ältere Topstars – neben Ford noch Ellen Burstyn und Kathy Baker – sorgen mit ihrer seriösen Präsenz dafür, dass die Fantasy-Geschichte nicht ins Peinliche abgleitet.

Doch auch die stilvolle Blake Lively (27, TV-“Gossip Girl”) als Titelheldin vermag zu bezaubern. Die Aktrice mit klassisch klaren Zügen verkörpert eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts geborene Frau, die durch kosmisch-physikalische Umstände bei einem Autounfall in den 30er-Jahren für immer 29 bleibt. Zuerst kann die verwitwete Mutter einer Tochter ihre ewige Jugend noch mit guter Kosmetik erklären. Doch während die Menschen um sie herum altern und sterben, muss Adaline ihren Zustand bald verbergen: Sie zieht oft um, nimmt neue Namen und Identitäten an. Allein die Tochter (Burstyn) weiß um ihren Zustand. So kann es denn in der Jetztzeit zu der skurrilen Restaurantszene kommen, in der eine Über-Achtzig-Jährige eine jugendliche Frau zu deren Geburtstag mit den Worten “Hi, Mama, herzlichen Glückwunsch” begrüßt.

Für immer Adaline  – Die Kritik

Die Lage wird prekär für Adaline, als die im Inneren längst Altersweise – man ahnt es längst – noch einmal einen Mann kennenlernt. Ellis (Shootingstar Michiel Huisman, TV-“Game of Thrones”), dynamischer, blendend aussehender Unternehmer aus der Tech-Branche, hat eine ähnlich alte Seele wie sie. Er ist geistreich, liebt Bücher und Geschichte, spendet Teile seines Vermögens für wohltätige Zwecke. Bei einem Familientreffen spitzt sich die Situation zu: Ellis’ Vater erkennt Adaline. Sie ist die Frau, in die er sich in den turbulenten 60er-Jahren unsterblich verliebt hatte.

Geschockt durch das Wiedersehen will Adaline, die sich derzeit Jenny nennt, erneut davon laufen. Doch was ist mit einer neuen Liebe, zu der ihre Tochter, die gerade ins Altersheim zieht, sie ermuntert? “Ich weiß nicht, warum sich so wenige Menschen für Geschichte interessieren”, sagt Adaline, als sie Ellis in ein altes Autokino führt. In Zeiten von Fast Living, Fast Food und Fast Fashion gerät so der ganze Film unter Regie Lee Toland Kriegers zum Plädoyer für mehr Sinn für Historie; das Altern des Menschen als Schicksal, Reifung und Erfüllung inbegriffen.

Adalines auffallenden Geschmack an Mode bezieht sie dabei für immer aus dem frühen 20. Jahrhundert, in dem sie erzogen wurde: Mit viel Aufwand hat ein Team um den Oscar-prämierten Kostümdesigner Angus Strathie (“Moulin Rouge”) für die Titelheldin eine Garderobe von Vintage bis Gucci zusammengetragen, die in die jeweiligen Jahrzehnte passt – dabei aber eine Aura von Eleganz, Dezenz und Angemessenheit ausstrahlt, die manch Zuschauerin nostalgisch stimmen könnte.

(APA)

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