Indes berichtete der “Kurier” online darüber, dass sich auch in Österreich Widerstand gegen die Niki-Übernahme durch die IAG-Tochter Vueling formiert. Demnach gibt es also nicht nur Kritik von Teilen der deutschen Politik, daran, dass große Teile von Niki – aus Kritikersicht günstig – an den britisch-spanischen Luftfahrtkonzern IAG bzw. dessen Billig-Tochter Vueling gehen sollen und nicht an die AUA-Mutter Lufthansa.
Lufthansa wurde abgewiesen
Schon der CSU-Finanzpolitiker Hans Michelbach hatte den EU-Wettbewerbsbehörden zu Silvester vorgeworfen, die AUA-Mutter Lufthansa vergrault zu haben, die bereit gewesen war, für Niki rund 200 statt der nun 20 Millionen Euro von IAG zu zahlen. Für die Zeit bis zur Übernahme hat sich IAG bereit erklärt, Niki mit bis zu 16,5 Mio. Euro unter die Arme zu greifen. Eigentlich hatte die Lufthansa bereits eine Übernahme von Niki für rund 190 Mio. Euro ausgehandelt. Der deutsche Branchenprimus hatte dann aber den Kauf wegen Bedenken der EU-Wettbewerbshüter abgesagt. Stattdessen will der zu IAG gehörende spanische Billigflieger Vueling große Teile der Air-Berlin-Tochter Niki übernehmen. IAG ist der drittgrößte europäische Luftfahrtkonzern. Auch hier steht eine kartellrechtliche Prüfung noch aus.
Neuer Insolvenzantrag eingebracht
So brachte die österreichische Firma für Fluggastrechte Fairplane einen Insolvenzantrag gegen Niki vor dem Landesgericht Korneuburg (NÖ) ein, so der “Kurier”. Ein Konkursverfahren in Österreich erleichtere die Durchsetzung der Ansprüche von Tausenden geschädigten Passagieren und gewährleiste ein Verfahren abseits der Interessen der Muttergesellschaft Air Berlin in Deutschland, argumentiert Fairplane. Das Gericht hat noch nicht entschieden.
Masseverwalter warnt vor Insolvenzantrag
Die Beschwerde des Fluggastrechte-Portals Fairplane gegen das Insolvenzverfahren der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki sorgt beim Masseverwalter für Unverständnis. “Wenn die Beschwerde gegen das Insolvenzverfahren in Deutschland Erfolg hat, gerät die Rettung von Niki insgesamt in Gefahr”, sagte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Lucas Flöther