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Fünf mutmaßliche Kriegsverbrecher in Serbien angeklagt

In Serbien ist am Mittwoch gegen fünf mutmaßliche Kriegsverbrecher Anklage erhoben worden. Ihnen werden die Entführung und Ermordung von 20 Personen aus einem Personenzug, der zwischen Belgrad und der montenegrinischen Küstenstadt Bar verkehrte, im Februar 1993 angelastet. In Bosnien-Herzegowina sind gegen weitere zehn Verdächtigte Ermittlungen in dieser Causa noch im Gange.


Die fünf Angeklagten waren ehemalige Angehörige der bosnisch-serbischen Truppen. Die Entführung war während des Bosnien-Krieges (1992-1995) in der Ortschaft Strpci auf bosnischem Gebiet passiert. Aus dem Zug auf der Eisenbahnstrecke Belgrad-Bar, der bei einer Signalampel aufgehalten wurde, wurden von bewaffneten serbischen Milizionären 18 Bosniaken (Muslime), ein Kroate und ein Ausländer abgeführt, dessen Herkunft unbekannt blieb. Es wird angenommen, dass sie alle kurz danach unweit der ostbosnischen Stadt Visegrad getötet wurden. In einem Massengrab an der serbisch-bosnischen Grenze wurden vor Jahren drei Leichen gefunden.

Die Kidnapper gehörten zu einer bosnisch-serbischen Miliz-Einheit unter dem Kommando von Milan Lukic. Er selbst wurde 2012 vor dem Haager UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien zu lebenslanger Haft verurteilt. Unter den nun festgenommenen Personen befindet sich ein Bruder des berüchtigten Kriegsverbrechers.

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