“Es werden zehn namentlich bekannte Personen als Beschuldigte geführt und mehrere unbekannte Täter”, sagte Mediensprecher Robert Holzleitner am Dienstag zur APA.
Spiel wurde beendet
Das Spiel wurde in der 85. Minute beendet, nachdem Zuseher mit palästinensischen Flaggen auf das Feld in Bischofshofen gestürmt waren, Parolen mit Bezug auf den Gaza-Konflikt geschrien und israelische Spieler attackiert hatten. Die Übergriffe sorgten national und international für Empörung. Insgesamt 20 bis 25 Personen, vorwiegend türkischstämmige Österreicher, die im Land Salzburg ansässig sind, waren laut Polizei in die Ausschreitungen involviert.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft ermittelt aufgrund eines ersten Berichtes des Landesamtes Verfassungsschutz wegen des Verdachtes der Körperverletzung, Nötigung und Verhetzung. “Das sind Delikte, die im Rahmen einer Anfangverdachtslage auf dem Tisch liegen”, sagte Holzleitner. “Es gibt auch den Vorwurf der versuchten Körperverletzung.”
Zwei Verletzte nach Spiel
Nach derzeitigem Kenntnisstand geht die Behörde davon aus, dass zwei Personen verletzt wurden: ein Betreuer und ein Spieler der israelischen Mannschaft. “Es dürfte sich um Prellungen handeln, also um eine einfache Verletzung”, erklärte der Mediensprecher. Wer dafür verantwortlich ist, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Hinweise auf eine qualifizierte Verletzung gebe es bisher nicht, sagte der Staatsanwalt.
Analyse von Videos und Facebook-Postings
Nun gehe es um die Zuordnung der konkreten Handlungen zu konkreten Tätern, erläuterte Holzleitner. Es werden dafür auch Videoaufnahmen, Facebook-Seiten und die Aussagen von Polizisten, Ordnern und anderen Zeugen ausgewertet. “Es wird umfassend ermittelt.”
Bischofshofen: Noch Keine Festnahmen
Festnahmen hat es bisher keine gegeben. Denn zuerst müssten die konkreten Tathandlungen den einzelnen Beschuldigten zugeordnet werden, argumentierte Holzleitner. Als weiterer Schritt werde dann geprüft, ob Haftgründe vorliegen, wie etwa Flucht- und Tatbegehungsgefahr. Man müsse sich auch das Vorleben des einzelnen Beschuldigten ansehen, ob dieser zum Beispiel vorbestraft sei, führte der Staatsanwalt aus.
Haslauer empfängt Botschafter
Landeshauptmann Wilfried haslauer emfping am Dienstag Israels Botschafter Zvi Heifetz in Salzburg. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die dramatische Situation im Nahen Osten, aber auch die jüngsten Vorkommnisse rund um ein Vorbereitungsspiel des Fußballteams von Maccabi Haifa. Zu den Vorkommnissen rund um ein Spiel von Maccabi Haifa in Bischofshofen hielt der Landeshauptmann erneut klar fest: “Salzburg bedauert diese Vorkommnisse außerordentlich. Antisemitismus, Gewalt und Rassismus haben bei uns keinen Platz und werden in keiner Weise toleriert.”
(SALZBURG24/APA)