AA

Frauenpower beim ESC: Statistik sieht weibliche Teilnehmerin als Siegerin

Frauen haben beim ESC statistisch gesehen gute Chancen auf den Sieg.
Frauen haben beim ESC statistisch gesehen gute Chancen auf den Sieg. ©Thomas Hanses/eurovision.tv
Geht es nach einer Statistik, wird den diesjährigen Eurovision Song Contest in Lissabon eine Sängerin für sich entscheiden können. Ein Blick auf die Sieger der vergangenen Bewerbe zeigt, dass man tendenziell im Vorteil ist, wenn man solo antritt und eine Frau ist. Außerdem sollte man den jüngeren Kandidaten angehören.

43 Nationen treten beim 63. Eurovision Song Contest in Lissabon gegeneinander an. Und wieder wird vor allem von Charisma und musikalischer Qualität abhängen, welcher Song Jury und Publikum begeistert. Dennoch gibt es einige statistische Faktoren, die sich in den vergangenen 62 Ausgaben als Erfolgsgaranten herauskristallisiert haben – nicht zuletzt das Geschlecht.

Laut Statistik müsste in Lissabon eine Frau gewinnen

Ein Blick auf die Sieger der vergangenen Bewerbe zeigt, dass man tendenziell im Vorteil ist, wenn man solo antritt und eine Frau ist: Mit 36 an der Zahl stellen die weiblichen Teilnehmer die klare Mehrheit der insgesamt 65 Sieger aus (1969 gab es gleich vier davon). Die beiden Transkünstlerinnen Dana International und Conchita Wurst wurden hier noch gar nicht mitgezählt, aber auch so ist die Bilanz eindeutig.

Nur 17 Mal konnte eine Band den Sieg holen, nur zehn Mal hatte ein Mann am Ende das Siegerlächeln im Gesicht. Allerdings holen die Männer klar auf, fallen doch in die vergangen zehn Jahre gleich die Siege von vier Herren: Dima Bilan aus Russland (2008), Alexander Rybak aus Norwegen (2009), Mans Zelmerlöw aus Schweden (2015) und zuletzt Salvador Sobral (2017). Aus der Sicht heraus muss sich Österreichs heuriger Kandidat Cesar Sampson keine Sorgen machen.

Ausgeglichenes Teilnehmerfeld beim 63. ESC

Überhaupt zeigt sich das Feld der Teilnehmer bei der Ausgabe 2018 ohnedies ausgeglichen wie selten: 14 Duos oder Bands stehen 14 männlichen Solokünstlern und 15 weiblichen Teilnehmern gegenüber. Am ehesten müssen sich da die Formationen mit mehreren Künstlern Sorgen machen, gewann das letzte Duo mit Ell & Nikki aus Aserbaidschan doch 2011 beim Bewerb. Und mit den Schockrockern Lordi aus Finnland 2006 liegt der letzte Sieg einer Band sogar noch weiter zurück.

Die Alterspyramide des Wettbewerbs: Junge Teilnehmer oft Sieger

Eine Seniorenpartie war der Eurovision Song Contest noch nie, wie der Blick auf die Statistik zeigt. Nur vier Mal in seiner 62-jährigen Geschichte konnten sich Sieger freuen, die über 40 Jahre alt waren: Andre Claveau aus Frankreich 1958 mit 42, Toto Cutugno aus Italien 1990 mit 46, Linda Martin aus Irland 1992 mit 45 und natürlich die Olsen Brothers aus Dänemark 2000. Jörgen und Noller kamen damals doch auf geschlagene 50 respektive 46 Jahre bei ihrem Triumph mit “Wings of Love”.

Da finden sich schon deutlich mehr ESC-Gewinner, die noch in die Kategorie Teenager fielen. Zehn Mal standen am Ende Künstler an der Spitze des Feldes, die noch keine 20 Lenze zählten – mit der Belgierin Sandra Kim 1986 mit nur 13 Jahren als Rekordhalterin. Das wäre mittlerweile gar nicht mehr möglich, müssen Teilnehmer laut aktuellem Reglement doch zumindest 16 Jahre alt sein.

Sampson liegt im “älteren” Teilnehmerfeld

Insofern muss sich Österreichs Kandidat Cesar Sampson mit seinen 34 Jahren noch keine Gedanken machen, auch wenn er eher zum oberen Teilnehmerfeld zählt – zumindest aus Alterssicht. So ist der Linzer nach der dann 38-jährigen Gianna Terzi aus Griechenland der zweitälteste Kandidat in seinem Halbfinale am 8. Mai. Im Gesamtfeld finden sich allerdings einige Sänger, die Sampson so manches Jahr an Lebenserfahrung voraushaben.

Vanja Radovanovic aus Montenegro kommt auf 35 Jahre, Waylon aus den Niederlanden auf 38, der Pole Gromee auf 39 und Ermal Meta als ein Teil des italienischen Duos Meta & Moro auf 37. Das ist allerdings noch nichts gegen die beiden “Senioren” der heurigen Ausgabe. So feierte Fabrizio Moro als Teil 2 der Italosänger kürzlich seinen 43. Geburtstag – und Aleksandar “Sanja” Ilic stellt sie alle in den Schatten. Der serbische Vertreter, der heuer mit seiner Gruppe Balkanika um ein Finalticket rittert, schreibt schon stolze 67 Jahre ins Stammbuch.

Die Küken des Lissabonner Song Contests kommen hingegen aus Spanien. Amaia ist mit ihren 19 Jahren die jüngste Kandidatin und steht mit ihrem Partner Alfred, auch nur 21 Jahre alt, auf der Bühne. Und Ari Olafsson aus Island ist gerade noch 19 beim Bewerb und kann am 21. Mai seinen 20. begehen. Also auch im Hinblick auf die Alterspyramide präsentiert sich der ESC weit gespreizt.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Eurovision Song Contest
  • Frauenpower beim ESC: Statistik sieht weibliche Teilnehmerin als Siegerin
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen